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Ganz kurz, von der Buchmesse

Kommen Sie schnell, noch kommt man ohne Blessuren durch die Gänge! Der große Ansturm setzt wohl erst am Nachmittag ein. Gestern sahen die Buchmesse-Veteranen einen eher ruhigen Tag (Fachbesuchertag, Bahnstreik) – wir haben uns trotzdem die Füße plattgelaufen und einen kleinen Messekoller geholt (Symptom: kurzfristige, aber heftige Allergie gegen alles Gedruckte, insbesondere Bücher, lässt sich durch Fernsehen und Schlafen kurieren). Heute gehts wieder frisch ans Werk, das Adrenalin ist wieder am Fließen.

Falls Sie uns besuchen wollen: Wir stehen nicht im Ausstellerverzeichnis, aber gehen Sie in Halle 3.1 am besten zum Eingang „Spiritualität/Tourismus“. In L130 (den wir uns mit den netten Kollegen von der Connection und vom Galli-Verlag teilen) werden Sie mindestens einen von uns heute den ganzen Tag antreffen.

Bis später.


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Statt Wochenschau: Buchmesse

Nein, keine Wochenschau, diese Woche nicht und auch die davor nicht. Mit bedenklicher Adrenalinüberdosis vermelde ich die vollzogene Möbelmobilisierung, mit anderen Worten, dass wir seit drei Tagen im Verlagsgebäude wohnen, sofern man das Sokoban-artige Pappkistenhin- und -herrücken bei Muskelkater, Schnupfen und Überstunden wohnen nennen möchte.

Das Wichtigste in Kürze, fett und kursiv:
Feigenblatt, Frankfurter Buchmesse, Halle 3.1, Stand L130.
Aber erst ab Donnerstag Mittag. Schau’n Sie doch einfach vorbei.

Update: Erwischen werden Sie uns vermutlich eher am Wochenende (das sind die Publikumstage), vorher sind wir wohl die meiste Zeit auf dem Messegelände unterwegs.


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Sex in Tüten, Teil 2

Anja hat sich ja mehr auf die bizarren Seiten der Venus-Messe kapriziert. Davon gibt es mehr als genug, was aber eine Stärke dieser Messe ist: Bizarr heißt nämlich, dass eine eigentlich unerträgliche Übersexualisierung, dass der allgegenwärtige pornografische Hochleistungssport und die auf Großbildschirmen zwecks Lustgewinn ausgebreiteten Körperausscheidungen aller (!) Art durch ein geschäftig-professionelles Umfeld einen einzigartigen Charme bekommen. Jedenfalls an den Fachbesuchertagen. Wer je eine dieser billigen Tingel-Erotikmessen mit ihrer jahrmarktsmäßigen Billiggeilheit besucht hat, spürt den Unterschied sofort.

Schräges aus Fuqing
Motorpenis Bizarres aus Asien

In Sachen Schrägheit sind wir den Asiaten hoffnungslos unterlegen – daran ändern auch die aufblasbare Plastiktüte als männliche Masturbierhilfe oder der phallusförmige Getränkespender nichts. So saß bei einem Hentai-Anbieter ein mageres Mädchen mit einer Manga-Maske herum, mit handtellergroßen Augen und einem Näschen von der Größe eines Fingernagels. Sehr echt gemacht, ein echter Schocker bei flüchtigem Hinschauen. Persönlicher Höhepunkt (das musste sein) war für mich aber der Katalog von Qiao Ming aus (Achtung!) Fuqing. Bei einigen der grell rosaroten, vibrierenden oder mit Haaren beklebten Plastikartikel ist mir bis heute nicht klar, was man damit eigentlich machen soll. Ich glaube, ich will auch nicht alles wissen.

Zu den schönen Dingen zählte ein Wiedersehen mit dem Filmproduzenten Nikolas Barbano, den wir für die letzte Ausgabe interviewt hatten (All about Anna). Der Film hat endlich einen deutschen Vertrieb bekommen und wird heute Abend in Berlin (ich glaube, 18 Uhr im Kant-Kino) auf großer Leinwand gezeigt. Die beiden Hauptdarsteller sind für einen Preis nominiert. Nikolas machte uns mit einer jungen amerikanischen Filmemacherin bekannt, deren Kurzfilm „Headshot“ am Sonntag während des Pornofilmfestivals gezeigt wird. Außerdem steckte er uns mit seiner Begeisterung für Porno-Klassiker der 70er-Jahre an (z.B. hier), die wohl teilweise etwas liebevoller gemacht waren als die heutigen Fleischindustrieprodukte. Gefreut haben wir uns auch über einen Plausch mit Silke Maschinger, in deren erotischen Salon wir sicher öfter kommen würden, wenn da nicht 280 Kilometer dazwischen lägen.

Hase mit Vibrator „NOT FOR CHILDREN!“ steht auf diesem Stoffhasen, den die Herausgeberin hier präsentiert: Er dient nämlich als Versteck für einen Vibrator.

Außer zahllosen laut summenden Plastikpimmeln fernöstlicher Herkunft und Penis-Nachahmungen von der Größe eines Unterarms gab es auch einige sehr schöne Spielzeuge zu sehen. Dazu zählen etwa die Vibratoren von Lelo aus Schweden, deren Design sich einiges bei den trendigen Apple-Produkten (iPod & Co.) geborgt hat. Wenn es noch ein wenig schicker sein soll, lohnt ein Besuch bei PVibe, die vibrierende kleine Schmuckstücke herstellen – je nach Solvenz aus Edelstahl, Silber, Gold oder (ganz exklusiv) mit Diamanten besetzt. Die beiden netten Grazer, die das kleine Unternehmen vor fünf Jahren auf die Beine gestellt haben, sind auch sehr gut darin zu erklären, warum ihre metallenen Präzisionsgeräte ihr Geld wert sind. Die Holländer von Natural Contours setzen eher auf die Wellness-Schiene. Ein Besuch bei der Mae B.-Filiale am Hermannplatz brachte übrigens genau diese drei Hersteller einträchtig auf dem Ladentisch zusammen – man trifft halt immer wieder auf die gleichen Namen.

Wäsche, die nicht nur Gewerbetreibende oder Peitschenschwinger anspricht, muss man auch ein Weilchen suchen. Dann kann man zum Beispiel die Stände von Loratus oder von Dessousladen24 besuchen: Beide verkaufen sehr schöne Korsagen, die erstaunlicherweise auch für mittlere Einkommen erschwinglich sind.

Wer also noch Zeit hat und sich weder von sabbernden Pornoglotzern, die an den Publikumstagen sicher zu Tausenden hinter jeder Stripperin und jedem Pornosternchen her sind, noch von den Veranstaltern abschrecken lässt, deren Organisationstalent (lange Schlangen vor der Presseakkreditierung), Freundlichkeit und Kompetenz (Türsteher, die kein Wort Englisch sprechen) noch ausbaubar sind, kann hier ein paar interessante Stunden verbringen.


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Ein spielerischer Abend mit Feigenblatt und Klivuskante…

Nachdem wir die morgige Lesung im Tucher (Berlin) überstanden haben, geht es weiter in den Süden – unser nächstes Ziel heißt München! Am Sonntag den 24.September können Sie für (sehr münchnerische) 15,- Euro einen sinnlichen Abend mit dem Feigenblatt und der Klivuskante erleben.
Die Klivuskante ist eine Literaturzeitschrift aus München – sie trägt den Untertitel “Ironisch, sarkastisch, dekadent” und sieht sich unter anderem in der Tradition der Dekadenz eines Oscar Wilde. Dieser Abend wird ein Beispiel dafür sein …
Unterhalten werden Sie mit lustvollen Texten von und mit Anja und Herbert Braun, Bernhard Horwatitsch, Bernd Witta, Claudia Wessel u. a. Die Lesung wird untermalt von frechen Liedern des Ensembles Cantiamo!

Sie finden uns ab 20.30 Uhr im Heppel & Ettlich – trauen Sie sich!

Sonntag, 24.09.06
Beginn 20.30h | Einlass 20.00h | Eintrittspreis Euro 15
Theater Heppel & Ettlich, Kaiserstr. 67, 80801 München
Telefon 089/349 359, E-Mail: info@heppel-ettlich.de
www.heppel-ettlich.de


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Feigenblatt – Geburtstagssoirée in Berlin

Das Feigenblatt feiert Jubiläum!!!
Ein Jahr sind wir jetzt alt, und das muss natürlich gebürtig gefeiert werden und zwar im Restaurant Tucher am Brandenburger Tor. Am 21.09. findet dort eine Geburtstagssoirée mit erotischer Lesung und Musik statt.

Vortragen wird Daniel Klaus, dessen sinnlich-dichte Kurzgeschichten schon zweimal im Feigenblatt zu lesen waren. Klaus ist Gewinner des Walter-Serner-Preis für Kurzgeschichten und außerdem Kolumnist für taz, Freitag und Stuttgarter Zeitung.
Mit Gedichten und Erzählungen führt Claudia Grundschok die Zuhörer zu den dunkleren Seiten der Erotik. In der aktuellen Ausgabe vom Feigenblatt (Heft 4) gibt es mit dem Gedicht „Feigenzeit“ eine kleine Kostprobe ihres fantasievollen Umgangs mit Sprache.
Für die musikalische Untermalung sorgt Victoria Perskaya. Die ukrainische Sängerin verfügt über ein gewaltiges Stimmvolumen, das sie in russischen Romanzen und Balladen inszeniert, wie auch in espritvollen Zigeunerliedern und temperamentvollen Chansons aus den 30er- und 40er-Jahren der Sowjetunion.
Und schließlich erfreut uns auch der Chefredakteur himself und Moderator dieses Abends Herbert Braun mit seinen frivolen
Kurzgeschichten – eine Hörprobe gibt es hier.
Also nochmal zum merken: Donnerstag, der 21.09., ab 20 Uhr im Restaurant Tucher.
Die Karten kosten 7 Euro und können unter info@feigenblatt-magazin.de vorbestellt werden!

Dann vielleicht bis bald in Berlin!


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Wieder da

Die kleine Sendepause bei Feigenblog und -att ist vorbei: Die Redaktion ist von zwölf Tagen Reise fast unbeschadet zurückgekehrt und sitzt jetzt wieder im finsteren Büro. Ab dem Wochenende wird es langsam ernst mit Ausgabe vier (die ja am 20. Juni im Laden liegen soll).

Für die Neugierigen das Kurzprotokoll:

  • Abreise am Samstag, den 22. April. Flüche auf Hrn. Mehdorn, der Fahrräder in Zügen nicht mag.
  • Bamberg, für Flachländler Betonung auf der letzten Silbe. Sonnenschein und mittelalterliche Enge. Verwandtschaft vermehrt sich kaninchenartig, großes Fest.
  • Basel, den Kollegen Herrmannstorfer aufsuchen (Fotograf, technischer Helfer, Nörgler und Freund). Die Schweiz begrüßt uns mit Regen. Die schlechteste Akkordeonspielerin der Welt bringt es auf zwei Töne.
  • Flucht vor sintflutartigen Schauern nach Süden: Frankreich, Savoyen.
  • Schmuddeliges Hotel und dekoratives Stadtbild in Annecy.
  • Alpendurchquerung per Fahrrad. Hannibals Elefanten hatten es leichter. Die Feigenblatt-Herausgeberin erleidet ob langwieriger Hotelsuche in penetrantem Gebirge einen kleinen Nervenzusammenbruch.
  • Das Mieswetter kommt näher. Verwöhnhotel in Chambéry.
  • Ein Zug-Marathon endet mit einem Klimaschock in Bregenz am Bodensee.
  • Mit Sonnenschein ins Schwäbische zu Tanja, einer Freundin aus Ravensburg.
  • Letzte Station München. Thomas erzählt von zweistelligen Rückgängen bei Buchverlagen, Thorsten von Outsourcing bei Siemens; dazu viel Shopping und Sonne. Kleiner Auftritt bei der Buchpräsentation des erotischen Buchladens Boccaccio; schöne Veranstaltung, 90 Leute, auch Feigenblatt-Autoren darunter.

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Zu Gast im Erotischen Salon

Im wunderbaren Ambiente des Literatursalons im Restaurant Tucher, direkt am Brandenburger Tor, laden Silke Maschinger und Enno E. Peter alle zwei Monate zum Erotischen Salon, einer Live-Talkshow rund um Erotik und Sexualität. Und wir waren eingeladen, um unser Feigenblatt vorzustellen.

Nun ist es meine Sache nicht, vor 70 Leuten frisch und frei meine Geschichte zu erzählen. Aber dank der netten Atmosphäre und den freundlichen Moderatoren ging alles gut – und ich bekam wieder einmal viel Anerkennung für unsere Arbeit. Danach konnte ich umso entspannter der weiteren Veranstaltung folgen.

Da waren:

Dr. Carolin Fischer, die über den Mythos Casanova sprechen sollte, aber kurzfristig abgesagt hatte. An Ihrer statt klärte uns Enno E. Peter über den Wahrheitsgehalt der überlieferten Geschichten auf und zeigte weitere Facetten im Leben des Frauenhelden.

Lolette, die von ihrem Weg aus psychischer Erkrankung hin zu einem selbstbestimmten und zufriedenem Leben als Prostituierte berichtete. Die 56-jährige hat darüber ein Buch geschrieben mit dem Titel „Manisch-depressiv: dann besser sexuell aktiv“. Eine bemerkenswerte Frau!

Zamil und maliZ, dahinter LoletteKarin Hochapfel

Zamil und maliZ erklärten die japanische Fesselkunst und zeigten auch gleich ein Paar Kostproben, was man mit ein paar Hanfseilen so anstellen kann. Wer Lust hat, Bondage auszuprobieren, sollte lieber nicht wild drauflosknoten, sondern besser erst eins ihrer Seminare aufsuchen, wo man lernt, was geht und was nicht. Mit ein wenig Übung gelingen dann auch solche Kunststücke wie „Suspension“, also das Hängen am Seil.

Zum krönenden Abschluss gab es dann noch erotische Lieder von Karin Hochapfel aus London – ein wundervoller Abend, ich kann den Besuch des Erotischen Salons nur empfehlen!


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Feigenblatt-Geschichten in der Kleinen Freiheit

Auch die Lesung in der Kleinen Freiheit war ausverkauft. Mit dabei wieder Pedro Prüser, Comedy-Nachwuchsstar aus Hannover, und Herbert Braun. Außerdem Xochil, Bühnenpoetin, die mit ihrem eigenwilligen Singsang außergewöhnliche Kurzgeschichten und Posie vortrug. Im Vergleich zur Lesung in der letzten Woche bei Liebhabereien konnte man aber beobachten, dass das Publikum hier eher in sich hineinlachte, als laut rauszuplatzen – aber dennoch haben sich unsere Gäste prima amüsiert, wie sie mir nach der Veranstaltung versichert haben.

PedroDas Fernsehen -Tide TV, das engagierte Bürgerfernsehen aus Hamburg – war auch zu Gast, hat die Veranstaltung gefilmt und danach ein Interview mit mir gemacht. Ich hoffe, dass ich Ausschnitte davon demnächst auf dieser Seite zeigen kann! Deshalb, und auch, weil der Laden so voll war, dass ich der Veranstaltung nur vom Hinterzimmer aus zuschauen/-hören konnte, gibt’s hier nur ein Bild von Pedros Rückseite – und dem begeisterten Publikum.

Vielen Dank für den herzlichen Empfang, Applaus und Lob. Ich verspreche, wir kommen wieder!