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Pirjo Hassinen: Die Samstagsfrau

Ein Anruf holt Rachel in ihre Jugend in einer finnischen Provinzstadt zurück: Ein Polizist will endlich das Verschwinden ihrer Mutter Rebekka vor 22 Jahren aufklären. Doch gab es überhaupt ein Verbrechen? In Rückblenden entsteht ein Bild von Rebekka als vor Sinnlichkeit sprühender Frau, die aus ihrem religiös geprägten Familienleben in Affären flüchtete. Rachel, damals dreizehn, begleitete Rebekkas Wochenendausflüge als Komplizin.
Rebekkas Schatten liegt nicht nur über Rachel, sondern auch über dem Polizisten, für den sie zur fixen Idee wird — Rebekka, die den perfekten Moment suchte. Trotz aller Bindungen, trotz der Leere danach. Autorin Pirjo Hassinen entwirft ein verwirrendes Dreiecksspiel. Wie in einem Krimi erforscht der Roman die Vergangenheit. Rachel verbirgt ein Geheimnis, der Polizist will sie mit allen Tricks aufbrechen.
Dieses Geheimnis hütet auch der Roman, der andeutet, überrascht. „Die Samstagsfrau“ ist nicht in erster Linie ein erotischer Roman. Aber selten wird der Leser mehr über Frauen, Männer und die unstillbare Sehnsucht zwischen ihnen erfahren als in diesem großartigen Buch.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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