Auf Wikipedia echauffiert man sich. Der Grund: eine Vulva. Nein halt, schlimmer noch: eine haarige Vulva.
Diese gibts nämlich auf der Startseite zum Wikipedia-Artikel Vulva zu sehen, was jetzt ansich und auf den ersten Blick irgendwie nicht so wahnsinnig verwunderlich wirkt.
Aber aber aber aber…DIE KINDER! Was sollen die denn denken, wenn sie sehen, wieviele Haare das da hat! Ist ja wirklich voll ekelhaft.
Schicken wir sie lieber auf die englische Wikipediaseite: die könnte auch den Untertitel „Risiken bei der Intimrasur: Pickelbildung durch Rasurbrand“ tragen – was ja auch schöner ist als diese ganzen Haare da.
Irgendwie beißt sich die Katze da selber in den Schwanz: Bitte schützt die Jugend, die müssen ja schon genug Gewaltpornos sehen – und zeigt ihnen nicht auch noch Bilder von Vulven, vor allem nicht wenn die, iiih, unrasiert sind. Ist ja total unhygienisch. Zumindest seit das vor so zwanzig Jahren jemand proklamiert hat, der vermutlich, hups, in der Pornobranche gearbeitet hat.
„Muschi“ ist übrigens die Pluralform vom italienischen Wort „Muschio“, und bedeutet „Moos“. Und was man in der Bear Community so macht, dürfen sie jetzt selber nachlesen.
Kommentare
2 Antworten zu „Vagina-Dialoge“
Diese Diskussion auf Wikipedia zu verfolgen zeigt wirklich ein dramatisches Bild unserer verklemmten Gesellschaft. Aber jetzt verstehe ich (leider) etwas besser die Reaktionen vieler Redakteurinnen von Frauenzeitschriften, die gebeten wurden über die Vernissage mit den Vulva-Fotografien von Grit Scholz zu berichten:
http://www.ir-magazin.com/2009/10/achtung-muschi.html
Ich finde diese ganze Diskussion auch etwas eigenartig. Im Endeffekt muss ja jeder selber wissen, wie er es unten rum mag, aber was wirklich schlimm ist, ist dass ganz offensichtlich das Tragen von Schamhaar schon so verpönt ist, dass in manchen Kreisen diejenigen, die gerne einen Busch haben, stigmatisiert werden. Das scheint ja soweit zu führen, dass das nicht nur als ungepflegt gilt, was völliger Unsinn ist, sondern dass sich manche Leute sogar zu weigern scheinen, Schaamhaarträger noch als „normal“ zu bezeichnen. Nun ja, ich für meinen Teil mag es gerne auch mal haarig oder mit einer schönen „Frisur“.