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Iris Hanika: Treffen sich zwei

Eines Abends im heißen August begegnen sich Thomas, der Informatiker und Senta, die Galeriemitarbeiterin. Es dauert nicht lange, bis die beiden in ihrem Bett landen, und es bleibt nicht bei diesem einen Mal: „‚Du vögelst schon ganz gerne‘, sagte er …“.
„Treffen sich zwei“ ist die Geschichte vom eventuellen Anfang einer Beziehung zwischen zwei Mittvierzigern in Berlin- Kreuzberg. Iris Hanika mixt in ihrem Buch Theater- und Geschichtswissen, borgt sich Zitate von Tucholsky bis Arno Schmidt: „so dödelmäßig doof glubschglotzte sie ihn da an“, hinzu kommen Auszüge aus Boulevard- oder Therapeutenklatsch: „Ich heule schon so lange, dass es tatsächlich ein Teil meines Lebens geworden ist“. Sie mixt auch Groß- und Kleinschreibung, Lyrik und deutsche und englische Sprache („Kurzprogramme“ / „A QUICK FIX“). Man vermutet Absicht, wenn „seine Augen zum ersten Mal angekrochen kamen … Meistens krochen sie aber einfach in ihrem Hirn herum.“ Den Anfang einer Liebesbeziehung durch ironische Brechung und jenseits der konservativen Erzählweise zu zeigen, bleibt ein interessanter Versuch.