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Venus 2009: Beate schwänzt die Ladies‘ Area

Ach ja, die Venus. Dieses Jahr war leider keine Zeit für eine ähnlich ausführliche Würdigung der mutmaßlich bizarrsten Messe Deutschlands wie letztes Jahr. Angefangen mit dem Poster-Girl der Veranstaltung, einer C-Prominenten, die sich durch den Beischlaf mit Dieter Bohlen für diese Aufgabe qualifiziert hatte, war auch dieses Jahr wieder vieles dabei, was wir schrecklich fanden – Kirmesatmosphäre, Stripperinnen, notgeile Fotografen, Billigware – aber es gab auch ein paar kleine Fortschritte. So hatte sich die Organisation merklich verbessert, es gab mehr Platz für ruhige Stände und eine „Ladies‘ Area“ sollte den Besucherinnen Freude bringen (auch wenn Anja davon wenig begeistert war).

Dildos von LaidIch habe gestaunt, dass bei etwas scheinbar so Einfachem wie Sexspielzeugen noch so viel Innovation möglich ist. Nehmen wir zum Beispiel die ambitionierten Debütanten von Laid (schönes Wortspiel: „get laid“ heißt auf Englisch etwa „Sex haben“), die ein paar Prototypen von ergonomisch geformten Vibratoren, Dildos (Bild) und Penisringen gezeigt haben und damit noch dieses Jahr auf den Markt wollen. Letztes Jahr neu waren Je Joue; deren raffinierter Auflegevibrator, der seine Kundin mit einer individuell programmierbaren Zunge (!) verwöhnt, ist jetzt erhältlich, eine interessante Neuheit liegt noch in der Schublade – aber über die verraten wir hier nichts.

Aus der "Tickler"-SerieLelo, der wohl bekannteste Hersteller von Edelspielzeugen, experimentiert neuerdings auch mit Kosmetika und Pflegemitteln. Deren ehemaliger Chefdesigner Erik Kalén geht mittlerweile eigene Wege: Tickler (Bild) wendet sich allerdings mit niedlichem Design und moderaten Preisen an junge Frauen, die vielleicht noch nie ein Sexspielzeug gekauft haben.

"Froschkönig" von LieblingA propos niedlich: Anja war völlig hingerissen von einem Werbegeschenk von Fun Factory, einem Dildo in Kleinfingergröße mit den Konturen des Klassikers „Patchy Paul“. Neu sind unter anderem die besonders kleinen Modelle für junge Frauen, das Aufladen per Magnetkontakt und ein Prototyp für ein Männer-Spielzeug, das an ein Rennauto erinnert. Sinfive hat seinen Vibratoren eine weiche Silikonoberfläche verpasst und die Preise gesenkt. Ein Neuling aus Deutschland ist Liebling, deren Froschkönig (Bild) nicht nur verspielt aussieht, sondern ein paar nette Ideen mitbringt, etwa die im Betrieb vibrierende Krone, die sich als Magnet abnehmen lässt.

Was Sie übrigens nicht auf der Venus sehen konnten, ist ein Stand von Beate Uhse. Ob das mehr über das (meines Wissens immer noch) größte Sexunternehmen Europas oder über die wichtigste Messe der Branche aussagt, überlasse ich Ihren Spekulationen.