Permalink

4

Weltbild: Wir hassen die Bücher, die wir verkaufen

Madonna (c) redfloor/stock.xchng (Ausschnitt)Bitte haben Sie Mitleid mit den Moraltheologen des Buchhandelskonzerns Weltbild/Hugendubel: Sie leben in schwierigen Zeiten.
Da gibt es dieses Buch, über das alle reden, das aber „dem Welt- und Menschenbild [widerspricht], von dem wir uns als Buchhändler leiten lassen“. Deshalb möchte das Unternehmen, das der katholischen Kirche gehört, den Soft-SM-Roman „Shades of Grey“ lieber nicht verkaufen.

Obwohl, halt, warten Sie. Wäre es nicht unethisch, dem Volk seine Wünsche zu verweigern? Womöglich würden die verirrten Schäfchen ihre Bettlektüre woanders kaufen. Und so hat man wenigstens die Gelegenheit, den eigenen Kunden noch eins mitzugeben. Stellen Sie sich die folgende Passage bitte mit der Stimme vor, die beim Schulmädchen-Report die Off-Kommentare („die zügellose Jugend von heute …“) einsprach:

„Wir sehen das Buch als sehr problematisch an. Und wir erfahren, dass diese Einschätzung von vielen Leserinnen und Lesern (…) geteilt wird (…). Einige Zitate mögen belegen, dass eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Buch unverzichtbar ist.“

Bestellen Sie jetzt hier (und schämen Sie sich, Sie Perverser).