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Von Möbeln und Menschen

Zu mir oder zu dir? – eine Frage, so alt wie die Menschheit selbst. Wenn sie zum nächsten Mal im Raum steht, und Sie sich einigermaßen sicher sind, dass Ihr Objekt der Begierde (im Folgenden kurz OdB genannt) kein besonders geräumig ausgebautes Kellerabteil in Niederösterreich oder so hat, sagen Sie einfach: Zu dir natürlich, Baby.

Eine fremde Wohnung ist ein fremdes Universum, und aus jeder Ecke springen uns kleine, aber aufschlussreiche Details an. Im Flur stehen Ugg Boots in Größe 43? Obacht Ladies, a) OdB schwul oder b) Sie sind in München.

Klinische Sauberkeit? Was ein Pendant. Das Gegenteil? Iih, du Drecksau.
Die zweite rosa Zahnbürste im Bad – Ich dachte, sie ist deine Ex?
Den Coffeetable schmückt ein Fächer, ja sehr wohl, ein Fächer von Fachjournals?
a) Sie wurden erwartet. b) In welcher analen Phase ist OdB denn hier bitte stecken geblieben?

OdB liest gern? Prima! Mehr als drei volle Regale? Pfuh, kopflastig. Kann sich bestimmt nicht so gehen lassen.
Noch grusliger als überhaupt kein Buch allerdings: OdB liest Paolo Coelho. Rennen Sie. Schnell. Kommt Ihnen jetzt irgendwie gemein und oberflächlich vor? Bitte. Sagen Sie hinterher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.
Auch gern gesehen: Eine Packung dieser unsäglichen Liebeskummer-Pillen auf dem Nachttisch. Hallo, Kompensationsfick! Jeden Tag eine gute Tat.

Aber kommen wir doch mal auf den Punkt: schon mal auf einem Ikeamöbel die Möglichkeiten entdeckt? Nein? Dann sind sie a)sehr reich oder b)sehr asexuell. Alle tun es, auch Hollywood – eine lustige Guerilliakampagne beweists.

Allerdings: schönere Möbel machen den Sex auch nicht besser – das zumindest proklamiert Unhappy Hipsters, ein Blog der Photos aus Designzeitschriften mit neuen Bildunterschriften verschönert.

Und last, but not least suu-per-tolle Neuigkeiten aus dem Hause Beate Uhse: Da gibt es jetzt nicht mehr nur versautes, sondern auch romantische Teelichthalter (hust), Rosenduft für ihre Wohnräume, sexy Eierkocher und bestimmt auch eine Teabagging-Station oder sowas.

Wie sagte Tyler Durden einst so schön: Früher hatten wir Pornohefte durchgeblättert, heute waren es Wohndesign-Kataloge. Ich schätze, dem ist nichts hinzuzufügen.

via Pimpettes, Em and Lo und Mein Kleines Sexblog