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Feigenblatt 21 "Zwischen den Ufern"

Feigenblatt 21 Frauen sehen weiblich aus und stehen auf Männer, Männer haben Muskeln und eine tiefe Stimme und sind hinter Frauen her – so kennen wir es von klein auf. Aber so einfach ist es nicht immer: Homo- und Bisexuelle passen nicht in dieses Raster, Transvestiten spielen damit, Transsexuelle leben im falschen Körper und Intersexuelle haben von Geburt an kein eindeutiges Geschlecht. Und haben nicht auch Frauen männliche Züge und Männer weibliche? Und was soll das überhaupt heißen, männlich oder weiblich?
Das Feigenblatt, das Fachmagazin für fortgeschrittene Heterosexuelle, hat den Vorhang gelüpft und einen Blick auf das rätselhafte Reich zwischen den Geschlechtern geworfen. Außer reichlich Stoff zum Nachdenken bringt die neue Ausgabe natürlich auch wieder schöne Bilder und Geschichten: unschuldige Knabenspiele, Ladies‘ Night in der Kellerbar, erste Erfahrungen mit der Liebe zwischen Frauen, klassische Männerakte und vieles mehr. Außerdem können Sie uns bei Werkstattbesuchen begleiten und einen Blick in einige Manufakturen für Sexspielzeuge werfen.
Da wir nach unserer Jubiläumsausgabe viele positive Rückmeldungen bekommen haben, haben wir das Format mit mehr Seiten (84) und Klebebindung beibehalten. Blättern Sie doch mal rein! Feigenblatt 21 „Zwischen den Ufern“ ist ab Donnerstag im Handel – bei uns können Sie sie auch heute schon bestellen oder abonnieren.


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Feigenblatt 21 – Zwischen den Ufern

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Heftinhalt:

Handgemachtes
Das Feigenblatt hat fünf Sextoy-Manufakturen und Kunsthandwerker besucht.
Eileen
Was sind das für Gefühle, die Kathrin für diese Frau entwickelt?
Ladies‘ Night
Spät nachts, in einer verrufenen Kellerbar: Masken, Cocktails, Nylons.
Aus dem Nebel
Zwei Jungs in der Kleinstadt zwischen Freundschaft und Liebe. Von Ulli Weigel.
Was Sie schon immer über Homosexualität wissen wollten
… und warum es scheinbar keine schwulen Fußballer gibt
Jenseits aller Vorstellungen
Maggie Tapert begleitet einen Freund in die Schwulensauna – und staunt.
Homoerotische Fotografie
Wilhelm von Gloeden, Robert Mapplethorpe und andere Klassiker
Bilder von euch
Eine Fotografin, ein schwules Pärchen und ein besonderer Moment. Von Jana Walther.
Ein neuer Tag
Sid erzählt, wie Jonas eines Morgens in einem Frauenkörper aufwachte.
Zwischen den Geschlechtern
Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle und die sexuelle Identität.
Sein, wie man ist
Ein Gespräch mit Dr. Laura Méritt über Subkulturen und Damenbärte.
Bilder von Elena Vizerskaya
Traumlandschaften von zu Milch zerfließenden Frauen und Körpertausch.
Uferlos
Wenn Leidenschaft für Männer und Frauen zum Verhängnis wird. Von Asteria.

Außerdem fahndet die Erophil-Literaturkolumne nach bisexueller Literatur, schmachtet Sappho nach ihrer Geliebten und triumphiert Caravaggios Liebesgott – und dazu gibt’s wie immer die besten Bücher, Fernsehtipps und Produkte. Auch diesmal für nur 5,- Euro im Handel (ab 16. September), über unser Bestellformular oder besser gleich per Abo.


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Wochenschau: Labien-Straffung, Penis-Rutsche

Nach einem kleinen (dienstlichen!) Abstecher nach San Francisco wird’s höchste Zeit für eine neue Wochenschau. Dort in den USA, erzählt die Sexualhistorikerin Dagmar Herzog der taz in einem langen Interview, herrscht tiefgreifende Unsicherheit in sexueller Hinsicht. Die New Yorker Professorin wünscht sich Diskussionen über sexuelle Rechte statt immer nur über Viagra und Pornografie und schildert, wie die Konservativen aus der sexuellen Revolution gelernt haben. Lesenswert, auch für Europäer.

Ein Symptom dieser Unsicherheit, das auch hierzulande um sich greift, ist der Trend zu Schönheitsoperationen im Genitalbereich. Intimrasur und Porno-Chic machen vor allem Verkleinerungen der Schamlippen zum gefragten Angebot – etwa 2500 Euro bezahlen die Kundinnen, damit ihre Labien wieder wie die eines Teenagers aussehen.

Der argentinische Film „XXY“ hat eine oft vergessene Spielart der sexuellen Entwicklung in den Blickpunkt gerückt: die Intersexuellen, vulgo Zwitter. Bei einem von etwa 5000 Menschen kann sich die Natur nicht für ein Geschlecht entscheiden. Die Zeit berichtet, wie unterschiedlich die Medizin heute und noch vor wenigen Jahrzehnten mit diesem irritierenden Phänomen umgeht.

Nachrichten aus aller Welt: Die Erkenntnis, dass man Sex besser nicht im Gleisbett ausübt, nehmen eine südafrikanische Prostituierte und ihr Freier mit ins Grab. In Japan verlieben sich junge Mädchen in virtuelle Comicfiguren, während ein verblüffend realistischer Android einen noch leicht eckigen Schulmädchen-Charme versprüht und es damit sogar bis ins Werbefernsehen schafft. Bali will Bikinis verbieten (was nicht heißt, dass man dann nackt baden darf), und in Polen plädiert man bei Päderasten auf „Schwanz ab“ und weiß sich dabei im Einklang mit allen Stammtischen der Welt. Da machen wir doch lieber Urlaub im Harz, wo die sexuelle Freiheit zu Hause ist.


Diesel’s SFW XXX Party Clip – Watch more free videos

Was ist virale Werbung? Zum Beispiel dieser derzeit in jedem zweiten Blog veröffentlichte Clip von Diesel, ein wirklich sehr witziges kleines Video, das die guten alten 70er-Jahre Pornos wiederaufleben lässt und lässig gegen die Zensierer austeilt.
Disclaimer: Ich fand die Modemarke Diesel mit ihrer Designer-mäßigen Pseudowildheit immer total peinlich.
Disclaimer 2: Ich musste mir erst erklären lassen, dass 30 Jahre Diesel -> Diesel XXX Party -> XXX -> Porno. Es war auch schon spät.

Historisches Herrenmagazinaktuelles HerrenmagazinNoch mehr Nostalgie bringt das Fachblatt für Vorgestern, die Spiegel-Tochter Eines Tages mit einem Artikel über die Geschichte der „Männermagazine“ (muss das so heißen?) inklusive netter Cover-Galerie. Weil früher die Darstellung der Nacktheit immer eine Rechtfertigung (Kunst, FKK etc.) gebraucht habe, heißt der Artikel „Ausreden fürs Ausziehen“ – eine Formulierung, die mir beim Betrachten von Spiegel-Covern übrigens öfter einfällt.

Und zum Schluss noch was wirklich, wirklich Seltsames. Ohne Kommentar. Anschauen auf eigene Gefahr.


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Wochenschau: Das Ende der Männer

Jaja, Charlotte Roches „Feuchtgebiete“, Sie können’s nicht mehr hören. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen dabei, zu dem nicht enden wollenden Rummel mein kleines Scherflein beizutragen, aber diese harsche Rezension ist es wert: Die Zeit.de-Sexbloggerin Sigrid Neudecker entlarvt den angeblich postfeministischen Roman als kalkulierte Provokation. Interessanter als das Buch sind ohnehin die Reaktionen darauf: Vom Promi-Bonus und der kindischen Freude der Intellektuellen an Grenzüberschreitungen bis hin zu den Verkaufsrekorden, dem Talkshow-Marathon und den zunehmend kritischen Stimmen ist „Feuchtgebiete“ ein wunderbares Beispiel für den Schweinezyklus in den Medien. Noch nie habe ich bei den Amazon-Kundenrezensionen so viele Verrisse gesehen wie zu diesem Buch – natürlich ist es dort trotzdem noch die Nummer eins. Unsere kleine Rezension der Hörbuchfassung stand übrigens in Feigenblatt 11.

Wo wir schon bei den unerfreulichen Begleiterscheinungen der Sexualität sind: Die Ansteckungsraten bei Geschlechtskrankheiten sind stark am Steigen – und zwar weniger bei Teenagern (für die man sich ja eine Menge Aufklärungskampagnen ausdenkt), sondern bei den Über-45-Jährigen. Schön, dass es in dieser Altersgruppe so viel sexuelle Aktivität gibt, aber man möchte meinen, dass ein Mittvierziger die Sache mit den Gummitütchen verstanden haben sollte.

Schubladenschrank auf High Heels, Minibar hinter Holzbusen: Spiegel online hat ein paar unglaublich scheußliche Möbel entdeckt.

Gelegentlich zeigt die Natur sonderbare Launen und entschließt sich, einen Menschen nicht in das Männer- oder Frauenfach zu stecken, sondern irgendwohin dazwischen. Zwitter kennen wir vor allem aus Mythen und Fantasien, wo sie Symbol der Ganzheit, alptraumhafte Bedrohung oder sexuelle Verlockung sind. Welche gewöhnlichen und nicht so gewöhnlichen Probleme ein jugendlicher Intersexueller tatsächlich hat, zeigt ein ungewöhnlicher Film aus Argentinien, der gerade in unseren Kinos läuft. Die Presse ist sehr angetan von „XXY“.

A propos Ypsilon: Das Männer-Chromosom schrumpft rapide – zumindest für die Zeitmaßstäbe der Evolutionsbiologie. In 125.000 Jahren, schätzen Genetiker, könnte von diesem sonderbaren Chromosom nichts mehr übrig sein.

Die isländische Band Sigur Rós hat sich freundlicherweise bereit erklärt, das aktuelle Feigenblatt zu vertonen:

Andere Rückmeldungen zum neuen Heft haben wir auf Silke Maschingers kleinem Sexblog und auf Bild.de erhalten – was uns sehr gefreut hat.

Und noch mehr Eigenwerbung: Seit letzter Woch bieten wir einen monatlichen (natürlich kostenlosen) Newsletter an mit Veranstaltungsinformationen, Texten und dem Besten aus dem Feigenblog. Ab der zweiten Ausgabe gibt es für nachweislich volljährige Leser auch eine Erwachsenenversion des Newsletters.

Nach so viel Text ein bisschen Abkühlung. Das ErosBlog hat in seinen Archiven gewühlt und dieses Fundstück aufgetan.

Unterwasser