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Nude Visions: 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie

Gerade erst ist die Ausstellung „Nude Visions“ im Münchner Stadtmuseum, die wir im letzten Feigenblatt vorgestellt haben, zu Ende gegangen. Wer sie verpasst hat, kann sich mit dem preiswerten Ausstellungskatalog trösten, der den Rückblick auf 150 Jahre Aktfotografie ausführlich dokumentiert.
Die einleitenden Essays fassen die Spielarten der Aktfotografie des 19. Jahrhunderts zusammen und richten den Fokus auf einzelne Künstler. Auch Themen wie Nudismus, das Spannungsfeld zwischen Kunst und Pornografie oder der Männerakt kommen zur Sprache.
Der 250 Seiten starke Bildteil ist in sieben Abschnitte gegliedert, teilweise nach Themen (FKK, Glamour), teilweise nach Epochen. Während sich die Anfänge fast unbeholfen an klassischen Schönheitsidealen abarbeiteten, bringen die 20er- Jahre Frische und Experimentierlust in die Aktfotografie. Je näher die Bilder der Gegenwart kommen, desto weiter öffnet sich die Kluft zwischen Ästhetisierung und der scheinbar spontanen, bewusst lieblosen Inszenierung. Werklisten und Kurzbiografien komplettieren diesen vielseitigen Überblick.