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Picasso – Kunst ist immer erotisch

Die Enkelin des unbestritten größten Malers des 20. Jahrunderts spürt dem Erotischen in dessen Werk nach. Picasso gilt als Erotomane, für den künstlerisches Schaffen und Sex untrennbar verbunden waren. Keine besonders neuen Einsichten, und dennoch beeindruckt die Fixierung des Künstlers auf dieses Thema.
Werke aus 70 Jahren zeigen nackte Frauen, angedeuteten oder unverblümten Geschlechtsverkehr, Orgien und Fruchtbarkeitsgötter – mal realistisch, mal abstrakt, mit Ölfarben, Tusche oder Ton. Die meisten Arbeiten ist weniger bekannt, aber auch Klassiker wie „Der Kuss“ finden ihren Platz. Gelegentlich rücken die klaffenden Vaginen und aufgerichteten Phallen sogar in die Nähe von Pennälerkarikaturen.
Noch 90-jährig zeichnete der greise Picasso gierige Umarmungen. Das Vorwort dieses sinnlich gestalteten Buches treibt unverhohlenen Geniekult und lässt sich nach Art französischer Intellektueller
wort- und bildreich durch einen umfangreichen Bildungsfundus treiben. Aber Nüchternheit wäre bei dieser orginellen und persönlichen Werkschau auch nicht angemessen gewesen.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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