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Nicht ganz wöchentliche Wochenschau, No. II

Die Woche verging, und wir haben den No Pants Day versäumt. Ebenfalls im Sexblog: Mit der genüsslich gelesenen Polemik gegen kindlich-süße Sexspielzeuge hat Frau Neudecker eine hitzige Diskussion ausgelöst.

Der Schweizer Einzelhandelskonzern Migros wirbt mit Laienmodellen, die gleichzeitig Werbung für Unterhosen und für sich selbst als Liebespartner machen, berichtet Telepolis. Faszinierende, abstoßende Welt.

Autor und Zeichner von Kinderbüchern und Erotika – komische Mischung, oder? Gemeint ist Tomi Ungerer, der der Zeit ein Interview gegeben hat. Dort erzählt der alte Provokateur, dass er liebend gern nackte Frauen in Kinderbücher zeichnet.

Silke Maschinger vom Erotischen Salon hat sich den Durex-Report (PDF) angesehen. Dort erfahren Sie zum Beispiel, dass Sie als Durchschnittsdeutscher 34,5 Stunden Sex pro Jahr haben – was auch immer genau Sex ist.

Gebrauchte Gummis gibt es nicht zu sehen im Wiener Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, aber historische Kondome, Pillen, medizinische Werkzeuge und Aufklärungsschriften. Viel Material auf der Website, die SZ hat sich die Rosinen herausgepickt.

Die Luft&Liebe-Kolumne der SZ hat entdeckt, dass die erotische Reizüberflutung nicht gut für den Sex ist. Mit überflüssigen Promi-Sexbeichten wird man übrigens nicht nur bei bild.de penetriert.

Von wegen Servicewüste: Unter www.deflorateur.biz können sich Jungfrauen endlich professionell von diesem schlimmen Makel befreien lassen. Die Bezahlung hängt ab von Alter und Gewicht der Kundin. Begeistert schreibt etwa „Sabrina F. aus S. bei K.“: „Deflorateur J. hat mich bei einem Bier defloriert (es war ein Weizenbier). So ganz nebenbei und eigentlich mehr zufällig.“ Wollen wir mal zugunsten aller Beteiligten annehmen, dass es Satire ist.

Als Kracher der Woche hat das nur Konkurrenz vom Spiegel, der über Objektophilie berichtet. Möglicherweise klingt das jetzt irgendwie altmodisch, intolerant oder provinziell … aber wer sich in die Berliner Mauer verliebt, mit einem Laptop flirtet oder mit Maschinenteilen ins Bett geht, hat doch – ganz objektophobisch gesprochen – ein Rad ab.

Nur um mal wieder daran zu erinnern, wohin die Beschneidung von Freiheit und Hedonismus führt: Der Iran plant, die Todesstrafe für die Hersteller von Amateur-Pornofilmchen einzuführen. Ich habe noch nicht mal Lust, das zu kommentieren.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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