Die linke Wochenzeitung Jungle World hat das Feigenblatt gelesen – und ist enttäuscht, wieder kein Pornoheft für Frauen gefunden zu haben. „Nach wie vor fehlt also das Pornoheft für Frauen, das schmutzig und hart Körper als Sexobjekte zeigt (…)“ schreiben die beiden Autoren in Ihrer Besprechung. Dass es im Feigenblatt um das Verbergen und Andeuten geht, könnte man schon am Titel ablesen – dachte ich bisher.
Auch die niedersächsischen Jungliberalen finden, dass nichts so dringend benötigt wird wie Pornografie. Der Landesvorsitzende fordert die Freigabe von Pornos für 16jährige und die Möglichkeit, Filme rund um den „Akt der Liebe“ (?) ab 24 Uhr im Fernsehen auszustrahlen.
Wie ist Ihre Meinung? Brauchen wir mehr Pornografie? Oder bessere Pornografie? Und wo liegt in Ihren Augen der Unterschied zur Erotik?
Bei soviel Sinn für Romantik und Zärtlichkeit bleibt mir jedenfalls nur, allen Leserinnen und Lesern einen schönen Valentinstag zu wünschen.
Ihre Anja Braun
Kommentare
3 Antworten zu „Mehr Blümchensex, bitte!“
Über diese Freigabeforderung haben sich viele lustig gemacht … „Akt der Liebe“, naja. Die gute Idee dabei: Es gibt ein Missverhältnis zwischen Gewalt und Sex im Film. Manche Filme mit FSK 12 wären vor 20 Jahren FSK 18 gewesen – zu Recht. Und es ist albern, 16jährigen Sex zu erlauben, aber Pornos zu verbieten. Wer Pornos sucht, findet sie heute auch problemlos. Und schließlich sind da ja noch die Eltern.
Was die „schmutzigen, harten“ Sexobjekte angeht: Ich glaube, dass die Medien sich nur dann für Sex interessieren, wenn es schmutzig und skandalös ist. Also das Gegenteil vom Feigenblatt.
Wenn ich mal in die Fernsehzeitung schaue, empfinde ich, dass es im Abendprogramm nur noch selten Sendungen gibt, die NICHT Gewalt und Horror zum Thema haben.
Über das Thema Liebe, Erotik und Sex gibt es selten einmal einen Film, dessen Niveau länger als fünf Minuten ansehbar ist.
Die Gesetzgeber und Programmmacher sind sich hier wohl einig, dass Gewalt besser ist als Sex.
Sicherlich kam noch keiner auf den Gedanken, dass mehr Sex im Fernsehen eines Tages vielleicht für mehr Beitragszahler zu unseren Rentenkassen sorgen wird.
zum Fernsehen kann ich nur wenig sagen, machmal schau ich einen Krimi, aber eher selten. Pornografie … nach deutschem Recht bin ich manchmal Pornograf statt Fotograf, weil innere Schamlippen zu sehen sind, weil viele Mädels und Models komplett rasiert sind UND weil es eine nie dagewesene Zeigelust gibt. Es ist eine schwierige Debatte vor was man Kinder schützen muß, die ganz Kleinen flitzen nackig im Kinderbecken rum und denken sich nichts dabei, erst dann kommt der Bekleidungszwang.
„Schmutzigen harten Sex“ gibts da wo Geld damit verdient wird, früher hier, jetzt im Osten wie so viele andere abgewanderte Arbeitsplätze.
War das der Ansatz einer Antwort ? Nein, nur ein paar Gedanken dazu.
Grüße aus Franken von anTon