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Marcel Mathiot: Die erotischen Abenteuer des Monsieur Mathiot

Nach 68 Jahren Ehe verliert Marcel Mathiot die Frau an seiner Seite; er selbst ist fast 90. Doch statt sich resigniert zurückzuziehen und dem Tod entgegenzudämmern, genießt er die letzten vier Jahre seines Lebens. Er lässt seit Jahrzehnten schwelende Affären wiederaufleben, verbringt romantische Stunden mit den alten Damen seines Dorfes und beginnt sogar eine kurze Liebesbeziehung mit der Käuferin seines Hauses, die seine Enkelin sein könnte.
All das wissen wir, weil Marcel Mathiot, pensionierter Grundschuldirektor eines Städtchens im westfranzösischen Loire-Land, fast 80 Jahre lang Tagebuch führte. Sein letzter Eintrag datiert zwei Tage vor seinem Tod 2004. Zwischen die aufrichtig erzählten und empfundenen erotischen Episoden mischen sich Nachrufe auf verstorbene Freunde und Erinnerungen an frühe Liebschaften und andere prägende Erlebnisse. Sein Stil und seine Beobachtungsgabe wären eines Romanciers würdig gewesen.
Ein wunderbar menschliches Buch über die Lust am Leben. Es sage keiner mehr, man könnte zu alt für die Liebe sein.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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