Permalink

1

Gutes Geld für gute Pornos

Bildrechte: ZDF / © Marita NeherAuch wenn wir sie im aktuellen Feigenblatt nicht nennen dürfen: Es gibt sie, die anderen Pornos, die die Bezeichnung „Erotikfilm“ wiklich verdienen, meist gemacht von Frauen. Über die Aufbruchstimmung von weiblichen Unternehmungen in Sachen Sex konnte man gestern zu später Stunde in der Dokumentation „Die Pornografinnen“ auf arte eine Menge erfahren. Neben Petra Joy kam auch die französische Darstellerin und Filmemacherin Ovidie zu Wort, die sich selbst als sex-positive Feministin bezeichnet.
Ein großes Problem gibt es aber bei der Sache: Wie kommt man (und natürlich frau) an die Filme? In der Videothek gibt es sie nicht, und auch im Handel muss man lange danach suchen. Eine Ursache: Die großen Sexshop-Ketten sind es gewohnt, billige Pornoproduktionen in Riesen-Stückzahlen einzukaufen. Anspruchsvolle Fimprojekte kosten aber mehr Geld – zudem fürchten viele Händler, dass es nicht genug Interessenten dafür gibt. So kommt es, dass man Filme von Petra Joy, Ovidie oder auch Innocent Pictures bei den großen Ladenketten nicht verkauft werden – das schmälert natürlich die Absatzmöglichkeiten erheblich, und bestärkt wiederum den Irrglauben, dass es für frauen- und paarfreundliche Pornos keinen Markt gibt.

Deshalb hier ein Aufruf: Gehen Sie in einen Sexshop der großen Ketten (trauen Sie sich ruhig, so schlimm sind die gar nicht!) und fragen Sie nach Filmen der genannten Produzentinnen, etwa dem brandneuen „Feeling it“ von Petra Joy. Vielleicht können wir so ein wenig Einfluss nehmen auf das Sortiment – und letztendlich auch bewirken, dass mehr Geld für anspruchsvolle Produktionen, und weniger in ekelerregende Billigstreifen investiert wird.