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Guido Argentini: Reflections

Üppige Interieurs in den gedeckten Farben von Luxushotels und Adelsresidenzen, Frauen von perfekter Anmut, deren Nacktheit die High-Heels, Perücken oder Perlencolliers nur unterstreichen: Guido Argentini, der in Florenz und Los Angeles lebt, fängt in seinen Aktfotos aristokratische Dekadenz und den Glamour Hollywoods ein.
Über das Motiv des Spiegels, das diese Werkschau zusammenhält, philosophiert der Fotograf in schönen und klugen Worten, spricht von tibetischem Buddhismus und der Dualität des Ichs. Allerdings steht der Spiegel in erster Linie für Eitelkeit und Schein. So bleibt dem Betrachter in diesen Inszenierungen sich selbst genügender Schönheit nur die Rolle des Voyeurs; anders als etwa bei Bettina Rheims oder Roy Stuart durchbricht Argentini kaum einmal die Oberfläche. Und diese Oberfläche ist wie das Silber, das er im Namen führt, ein wenig kalt, aber glänzend und makellos. Unter den Playboy-, GQund Max-Fotografen ist er das Maß der Dinge, die Ästhetik glatter Vollkommenheit fängt er wie kein Zweiter ein.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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