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Fotografin Tamara Amhoff-Windeler verstorben

Wie wir eben erfahren haben, ist gestern Tamara Amhoff-Windeler gestorben. Einige von Ihnen kennen vielleicht ihre Bilder aus Feigenblatt 13 „Zu dritt“, die eine intime Sinnlichkeit ausstrahlen.
Wir haben Frau Amhoff-Windeler nie persönlich getroffen, standen aber über die Jahre in sporadischem Kontakt mit ihr. In ihrem Leben scheint es einige größere Brüche gegeben zu haben – um so friedlicher war dagegen ihr Ende: Sie schlief ein und wachte nicht mehr auf. Auf ihrer Website www.tawantgarde.com können Sie sich ein Bild von ihren vielseitigen Aktivitäten machen. Das haben wir 2008 über sie geschrieben:

45„Verspielt und minimalistisch, ohne Dekor, schwarzweiß, mit Humor und Sensibilität“, so beschreibt Tamara Amhoff-Windeler ihre Aktfotografie. Die Bilder feiern das Schöne am Menschen, seine Ausstrahlung; sie bewegen sich zwischen Idealisierung und Individualität, für die Amhoff-Windeler den Modellen breiten Raum gibt. Für die technische Umsetzung greift sie am liebsten auf eine Nikon F90X zurück und bevorzugt ganz klassisch grobkörniges Barytpapier; eine digitale Nachbearbeitung gibt es nicht.
Tamara Amhoff-Windeler kam ursprünglich als Modell zur Fotografie. Während ihres Psychologiestudiums posierte sie unter anderem für Arlette Beressi, Cerruti und Vera Mont. Nach ihrem Studium wechselte sie auf die andere Seite der Linse, lernte People- und Modefotografie und machte sich damit selbständig. Nebenher ließ sie sich zur Visagistin und zur Farb- und Stilberaterin ausbilden. Nach einem Autounfall und einer längeren Unterbrechung in ihrem fotografischen Schaffen wandte sie sich der Aktfotografie zu. Ihre Frauen-, Männer- und Paar-Akte waren in zahlreichen Ausstellungen und Kalendern sowie in den Büchern „Von Frau zu Frau“ (2001), „two by two“ (2003) und „Man“ (2006) zu sehen. Zuletzt investierte sie den Großteil ihrer kreativen Energien in die Strandmodelinie „T.AW [AVANTGARDE]“.
Die folgenden Bilder stammen aus ihrem Bildband „Two by Two“; mit ihrem bildhaften Sujet wollte Sie die spielerische, unbefangene, porblemlose und liebenswert Seite des „Wir“ zeigen. „Es ist ein Miteinander, nicht ein Gegeneinander. Das eine zum anderen im Gegensatz möchte ich ausschließen. Auch das lachende und weinende in einer Beziehung hat seine bildhafte Berechtigung.“

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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