Kategorie: Standard

  • Abseits

    Nein, auch dieser Blog-Eintrag hat nichts mit Fußball zu tun. Auch wenn Medien- und Werbeindustrie zur Zeit gar nicht mehr aus der Fankurve herauskommen und die WM-Vorberichterstattung erst mit der Weltmeisterschaft selbst endlich ein Ende gefunden hat, wird das nächste Feigenblatt 100 Prozent fußballfrei sein – wir hatten sogar überlegt, einen durchgestrichenen Fußball auf die Titelseite zu drucken …

    A propos drucken: In der Druckerei, gleich bei unserer Wohnung um die Ecke, haben wir uns gestern die Druckbögen von Feigenblatt Nummer 4 angesehen. Leser, die schon länger dabei sind, werden vielleicht bemerkt haben, dass Ausgabe 3 mit anderem Papier und Lackierung hergestellt worden ist. Das hat uns gefallen, Nummer 4 wird genauso ausgestattet sein. Mit der Auflage sind wir wieder ein wenig hochgegangen: 2500 Stück sind bestellt.

    Bis zur Auslieferung dauert es noch ein paar Tage (Bindung und Zuschnitt müssen auch noch erledigt sein). Vielleicht können wir nächstes Wochenende schon die Abonnenten beliefern.

    Und jetzt seh ich mir den Schluss von Portugal – Angola an.

  • Das Feigenblatt zieht um

    Gleich werden hier die Rechner ausgeschaltet und eingepackt, Regal und Bürotische abgeräumt und die kleine Erotikbibliothek verladen: Wir beziehen neue Büroräume. Das Stadtmagazin, mit dem wir uns die Räume teilen, wechselt in die Nordfelder Reihe 13 (30159 Hannover), und wir gehen mit. Groß ist der Sprung allerdings nicht, wir bleiben in Hannover-Nordstadt, keine 500 Meter von hier.

    Unser neues Domizil wird ein Mini-Räumchen sein, in dem die Vormieter ihr Schlafzimmer (!) eingerichtet hatten. Kuschelig wird es allein schon durch die Deckenhöhe (knapp 1,90 Meter), und um den Boudoir-Charakter zu unterstreichen, haben wir uns grüne Seidentapete angeschafft.

    Das Tapetenkleisteranrühren wird allerdings noch eine gute Woche verschoben – zwischendrin müssen wir noch Ausgabe vier machen. Fotos von den neuen Räumen demnächst hier!

  • Was ist eigentlich abartig?

    Simone Schönfuß, zu Gast in der Talkshow Riverboat, redet über ihr Buch „Laut und deutlich“, in dem Sie aus Ihrer Zeit als Domina berichtet. Und Jan Hofer kommentiert: „müssen wir eigentlich alle Abartigkeiten in dieser Gesellschaft akzeptieren?“.

    Da fragt man sich schon, wer hier abartig ist. Nicht das ich mich gern auspeitschen lassen würde (selbst wenn, würde ich es hier bestimmt nicht sagen!), aber sogar Jürgen Fliege fand nur Lob für diese therapeutisch notwendige und ehrwürdige Tätigkeit. An Hofer ein dreifaches „Pfui! Pfui! Pfui!“.

  • Fertig!

    Ausgabe 3 ist fertig und sogar schon in Druck – heute morgen konnten wir zusehen, wie die ersten Druckbögen ausgespuckt wurden: schon ein aufregendes Gefühl! Wochenlang haben wir Tag und Nacht vor den Bildschirmen gesessen, uns zwischen Büchern und bedrucktem Papier begraben, uns um die besten Fotos gestritten, zu wenig geschlafen, Unmengen an Schokolade konsumiert; jetzt können wir nur noch abwarten, bis wir das Heft endlich in den Händen halten. Und zum Beispiel „Die blaue Lagune“ im Fernsehen schauen, einfach herzerweichend. Tolle Dialoge!

    „Ich hab ganz genau gesehen, wie du da unten an dir rumgespielt hast!“
    „Ich hab so ein komisches Gefühl da .. im Bauch.“

    Der Gedanke ist ja eigentlich ganz interessant: was passiert, wenn man nur zu zweit aufwächst, gar nicht aufgeklärt wird und sich ganz ungezwungen verhalten kann? Das man sich ineinander verliebt, scheint mir nur logisch – nicht auszudenken, wenn man sich nicht ausstehen könnte!

    Gute Nacht!

  • Zwischenstand auf dem Schreibtisch

    Falls der eine oder andere Feigenblog/-blatt-Leser Neuigkeiten vermisst: Für die Arbeit an Feigenblatt Nr. 3 ist die hektische Phase angebrochen! Bücher werden besprochen, das Für und Wider einzelner Geschichten und Gedichte erwogen, mit Fotografen verhandelt, Texte geschrieben, ausdiskutiert und neu geschrieben. Besonders absurd ist, dass wir jetzt schon das Thema der übernächsten Ausgabe (erscheint im Juni!) festlegen müssen, wenn der Kopf noch nicht über die nächsten zwei Wochen hinausdenken kann.

    Also, bis spätestens 20. März, wenn „Was ist sexy?“ im Laden liegt!

  • La notte di Casanova, Hamburg, 18.2.

    Als wir zu der Veranstaltung „Notte di Casanova“ eingeladen wurden, wussten wir nicht, was uns erwarten würde. Venezianischer Karneval? Oder doch eher rheinischer? Modenschau, Stripclub oder einfach ein Ball mit feinem Essen und Tanz?

    Ein bisschen von allem, wie sich herausstellte – und das in einer Einkaufspassage, die auf venezianisch geschminkt war. Zwischen dem sehr gemischten Publikum, von moderat verkleidet bis gediegen, wandelten Schauspieler in Kostümen des 18. Jahrhunderts.

    Modenschau Herbert Anja

    Die sehr delikaten Häppchen sollten aphrodisierend wirken (Sellerie, Muschelsalat etc.). Nur der Selbstversuch mit Austern scheiterte: Das schmeckt ja wie Schleim in Meerwasser! Die armen Reichen, die sich von sowas ernähren müssen … Anja war schlauer und hat sich geweigert zu probieren.

    Eine sinnliche Schöne posierte als Modell, launisch, verspielt und kokett; außer ihrer Perücke trug sie nicht viel. Ebenso einige der Schauspielerinnen, die eine Modenschau mit exquisiter Wäsche von Mae B. vorführten. Andere trugen in barocker Kostümierung Arien vor – und setzten damit die musikalischen Höhepunkte zwischen Pop und  Vivaldi in der Endlosschleife. Am Ende tanzte man zu Latin-Disco.

    Die Organisation war liebenswert chaotisch. Tiefpunkt war eine Tanzperformance, die der (ohnehin unverständliche) Ansager zuerst vergessen hatte, die überhaupt nicht ins Konzept passte und die (tut mir ja leid für die jungen Damen, gebt nicht auf, Tanzen ist großartig) – absolut dilettantisch war.

    Aber es hat Spaß gemacht: vier Stunden abwechslungsreiches Programm, herrliche Häppchen und sehr nette Gespräche! Ich freu mich auf unsere nächste Hamburg-Reise Ende März, wenn wir auf einer Lesung in der Kleinen Freiheit Feigenblatt 3 vorstellen … welches wir in den nächsten drei Wochen machen müssen.

  • Es raschelt in der Redaktion …

    Die Ausgabe 3 ist in Vorbereitung. Für das Thema Was ist sexy? gibt es eine Special mit euren und unseren ganz persönlichen Antworten auf diese Frage. Die passenden Bilder dazu aufzutreiben ist nicht immer ganz einfach: wer hätte gedacht, dass es schwierig ist, ein Foto einer Frau mit Minirock zu finden? Vielleicht hat der eine oder andere Leser eins – dann schickt es an uns. Sonst muss die Herausgeberin wieder herhalten (und den Bauch einziehen). Muss ja nicht sein.

    Für eure Texte und Bilder ist ja eh noch lange kein Einsendeschluss – wir haben zwar schon eine Menge tolle Geschichten, Verse und Fotos bekommen, aber alles, was bis Ende Februar bei uns eingeht, wird für die Auswahl berücksichtigt. Also, Bleistife anspitzen bzw. Kamera rauskramen und kreativ werden. Wir freuen uns über eure Beiträge! Und natürlich auch über Kritik, Anregungen und Lob sowieso!

    Herzliche Grüße und einen Sonnenstrahl in die graue Jahreszeit!

  • Das Ende des String-Tangas …

    ist in Sicht! Auf der Body Look, einer Dessous-Messe in Leipzig, gab es statt dessen wunderbar altmodische Wäsche mit Spitze, Rüschen, Schleifen und allerhand Verzierungen. Und eben weniger String-Tangas. Wurde aber auch Zeit!

    Etwas beschämend fand ich die vielen Models, die an den Messeständen zur Präsentation der Wäsche dienten und mich ansprachen „Darf ich für Sie eins von diesen Höschen anprobieren?“ Sowas gibt’s also auch. Mein Vorstellungsvermögen ist glücklicherweise noch so flexibel, dass ich auf dieses Angebot nicht eingehen musste.

    Auf der Modenschau gab es lecker Jungs und strichdünne Mädchen, die mit arroganter Miene die neuen Kollektionen vorzeigten. Von wirklich reizender Wäsche gab es nicht viel, dafür aber plüschige Pyjamas und lustige Performances, bei denen sogar manch ein Model sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.