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Weltbild: Wir hassen die Bücher, die wir verkaufen

Madonna (c) redfloor/stock.xchng (Ausschnitt)Bitte haben Sie Mitleid mit den Moraltheologen des Buchhandelskonzerns Weltbild/Hugendubel: Sie leben in schwierigen Zeiten.
Da gibt es dieses Buch, über das alle reden, das aber „dem Welt- und Menschenbild [widerspricht], von dem wir uns als Buchhändler leiten lassen“. Deshalb möchte das Unternehmen, das der katholischen Kirche gehört, den Soft-SM-Roman „Shades of Grey“ lieber nicht verkaufen.

Obwohl, halt, warten Sie. Wäre es nicht unethisch, dem Volk seine Wünsche zu verweigern? Womöglich würden die verirrten Schäfchen ihre Bettlektüre woanders kaufen. Und so hat man wenigstens die Gelegenheit, den eigenen Kunden noch eins mitzugeben. Stellen Sie sich die folgende Passage bitte mit der Stimme vor, die beim Schulmädchen-Report die Off-Kommentare („die zügellose Jugend von heute …“) einsprach:

„Wir sehen das Buch als sehr problematisch an. Und wir erfahren, dass diese Einschätzung von vielen Leserinnen und Lesern (…) geteilt wird (…). Einige Zitate mögen belegen, dass eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Buch unverzichtbar ist.“

Bestellen Sie jetzt hier (und schämen Sie sich, Sie Perverser).


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Schlaflos in Hannover

Verehrte Hannoveranerinnen!

Sollte es bei Ihnen daheim in nächster Zeit ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen geben, hat ihr Liebster wahrscheinlich die Neue Presse gelesen.

Hey, keine Ursache. Schlafen Sie gut! Dankesschreiben und -Geschenke bitte an die Redaktionsadresse. Am Liebsten sind mir Champagnertrüffel.

Bussi,
Ihre freie Journalistin
für Erotisches


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Doing Orgasm

Soll noch einer behaupten, Uni hätte nichts mit dem echten Leben zu tun – ich hatte eben bei der Literaturrecherche für meine Diplomarbeit einen Lachanfall, für den es von den anderen Bibliotheksgespenstern ganz böse Blicke gab. Viel Spaß mit dem Best of Doing Orgasm – wer sich nicht wiederfindet, werfe den ersten Stein.

Die gesellschafltichen Definitionen des männlichen und weiblichen Orgasmus haben ganz reale Konsequenzen für alltäglich heterosexuelle Praxen. Da weibliche Orgasmen als nicht ´offensichtlich´ gelten, sind Frauen zur spektakulären, geräuschvollen Zurschaustellung ihrer Orgasmen aufgefordert (Potts 2000; Roberts et al. 1995). Da der Orgasmus zudem als ´Höhepunkt´ des sexuellen Erlebens verstanden wird, ist seine Abwesenheit gleichbedeutend mit einem gescheiterten oder unvollständigen sexuellen Erlebnis, das sein eigentliches Ziel verfehlt hat. Der Orgasmus des Mannes gilt beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr als quasi unvermeidbar, während der Orgasmus der Frau dem Mann Arbeit und Kompetenz abverlangt; entsprechend bestätigt eine spektakuläre Orgasmusdarstellung der Frau das sexuelle Können ihres Partners.

„Dass Lautstärke unabdingbar ist (…) weist darauf hin, dass Heterosexualität hier zu einer Ökonomie wird, in der der Orgasmus der Frau gegen die Arbeit des Mannes getauscht wird.“ (Roberts et al. 1995; vgl. auch Jackson/Scott 2007) Der fehlende Orgasmus der Frau kann ein Zeichen ihres eigenen sexuellen Erfahrens, aber auch ein Hinweis auf die mangelhafte Technik ihres Partners sein. Daraus erklärt sich der Druck auf die Frau, den Mann zu bestätigen, Beweise für ihren Orgasmus vorzubringen oder ihn, falls notwendig, vorzutäuschen. Auch hier wird ersichtlich, wie sexuelle Aktivitäten in die alltägliche Sozialität eingebettet sind: Die Bestätigung, die Frauen ihren Partnern zukommen lassen, ist Teil der „Gefühlsarbeit“, mit der heterosexuelle Beziehungen aufrechterhalten werden (vgl. Duncombe/Marsden 1993; 1996), und fügen sich in die allgemeine Erwartung an Frauen, „Egos zu streicheln und Wunder zu pflegen“ (Bartky 1990).

Hier lassen sich mehrere Paradoxa diagnostizieren. Der männliche Leistungsethos verlangt danach, dass Frauen ihre Orgasmen überzeugend darstellen; die Vorstellung von Frauen als passive Empfängerinnen männlichen Könnens fordert Frauen ab, „ihr Hirn aktiv zu gebrauchen, um den Körper (das Körper-Sein) performen zu können“ (Roberts et al. 1995: 530); die `Wertschätzung´, die eine Frau (S.119) der sexuellen Arbeit des Mannes zukommen lässt, bedarf einer erheblichen Megne emotionaler Arbeit, damit eine authentisch erscheinende Performance hingelegt werden kann, die das Können des Partners angemessen bestätigt.

Als Zuckerl gibts dann sogar noch ein paar handfeste Tips aus der Praxis:

Im Umgang mit diesen Paradoxa muss ein ebenfalls erhebliches Maß an Interpretationsarbeit geleistet werden. Frauen müssen die Reaktion ihrer männlichen Partner verstehen, und eine ausgefeilte Orgasmusdarstellung hinlegen. Wie Robert et al. Zeigen, wird eine zu theatralische und extravagante Zurschaustellung nämlich leicht als Simulation enttarnt; subtilere Performances sind überzeugender. Roberts et al. Äußern auch die Vermutung, dass Frauen Expertinnen auf dem Feld der Täuschung sind: Die meisten Frauen in ihrem Sample gaben zu, dass sie gelegentlich Orgasmen vorgetäuscht hatten, aber nur wenige der befragten Männer glaubten, bereits Sex mit einer Partnerin gehabt zu haben, die ihnen einen Orgasmus vorspielte.

„Doing Orgasm“ in: Jackson, Stevi und Scott, Sue: Putting the Interaction back in to Sex. Für eine interpretative Soziologie der verkörperten Lust. zitiert nach: Keller, Reiner und Meuser, Michael (Hrsg.): Körperwissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Springer Fachmedien Wiesbaden 2011

Am 15. März 2012 von Theresa Lachner · Kategorien : Fundstücke


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Seventies Blowjob Faces

Schnauzerfreunde aufgemerkt! Es begab sich in den weitentfernten 1970er Jahren, als Männer in Pornofilmen nebst Penis auch noch ein Gesicht haben durften, und dieses aufs Niedlichste verzogen.

Diesen und viele weitere kleine Tode gibts bei Seventies Blowjob Faces. Ich bin verzückt.

Gefunden bei der superen Franzi.

Am 21. Februar 2012 von Theresa Lachner · Kategorien : Fundstücke


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Rhye – Open

So kann die Woche gut anfangen: mit der schönsten Arsch-Titten-Einheitsbrei-Antithese seit Paradise Circus – ganz klarer Fall für den Fullscreen. Obacht, NSFW – ich bin dann nämlich nicht schuld, wenn ihr euch danach mit der Sekretärin respektive dem Cola-Light-Lieferanten paaren wollt.

Rhye – Open from Rhye on Vimeo.

Im Song geht es laut Fader, wo es das gute Stück auch als Gratisdownload gibt, übrigens darum, jemanden bei Bewusstsein halten zu wollen, um noch ein bisschen mit ihm rummachen zu können. Najoah. Klingt ja jetzt tendentiell eher nach etwas, woran man sich auch nach der dritten Aspirin nur widerwillig zurückerinnert. Aber wer solche Videos und Lyrics wie I´m a fool for your belly raushaut, darf das wahrscheinlich.

via: They Shoot Music Dont They


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Innocent, in a way

Pornodarstellerin Belladonna wird einigen schon aus der angenehm unverherrlichenden Doku 9to5-Days in Porn ein Begriff sein – von einer ganz anderen Seite zeigt sie der spanische Maler Alberto Mielgo. Sanft, schüchtern, ungeschminkt, innocent, in a way eben. Das fertige Bild gibt´s hier zu sehen, und auch die Doku über seine Entstehung ist ganz unbedingt Fullscreen-sehenswert – denn auch der Herr der Schöpfung malt gerne halbnackig, und das schadet in diesem Fall echt kein bisschen.

Und dann kommen auch noch lauter kluge Sachen raus aus seinem sexy Mund: Why are my paintings shocking? They are just relaxed people…naked people, they are showing their vaginas. But what is a vagina, man ?… It’s the most important tool in life.

Nom nom nom…wohl bekomm´s!

Innocent, in a way. from alexis wanneroy on Vimeo.

via jetzt.de topsexliste


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Religion is like a Penis.

Whoops – böse, aber so sehr wahr. Klick aufs Bild für noch mehr Blasphemie.

Gefunden beim wunderbaren Aaron, der das wunderbare Nudiezine macht, für das er mich vergangenen Sommer interviewt hat. Und ja, wer Feigenblatt #26 – Oh Gott! noch nicht besitzt, kann sich still ein bisschen schämen – und sich dann trollen und es ganz schnell hier bestellen.