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Schönen… na ihr wisst schon.

Sorry Zynismus, ich habe heute leider kein Foto für dich. Obwohl es mit dir wahrscheinlich einfacher wäre – heute und an jedem Tag. Sich trennen heißt, das Brot wegschmeißen, nur weil man es zusammen gekauft hat, um dann Seine Amazonsuchanfragen per Mail empfohlen zu bekommen. Im Club plötzlich Rotz und Wasser zu heulen, weil Herr Blake dann eben doch recht behält.. Es bedeutet, den Kontakt abzubrechen und auf Facebook zu blockieren – um sich dann auszuloggen, um schauen zu können, ob sich sein Profilbild geändert hat.

Sich trennen heißt, tausend präzis platzierte Fußtritte in die Magengrube hinzunehmen – und irgendwann erstaunt festzustellen, dass es tatsächlich irgendwie besser wird, genau so, wie alle gesagt haben. Weil man lernt, den Tritten auszuweichen – und sich von ihnen nicht ganz so niederwerfen lässt.

Was dich nicht umbringt, macht dich härter, so Chefredakteurs/Rambos weise Worte zur Gesamtsituation, aber will man das überhaupt, härter werden?

Klar – wenn sich die ganze ohnehin merkwürdige Welt schlagartig in einen pimmelrosa Alptraum aus Herzchen, Pralinen, Tankstellenblumensträußen und Polyesternegligés verwandelt, ist das schon im Normalzustand unter 1,9 Promille nur relativ schwer zu ertragen.

Und trotzdem: die Antwort ist nein. Im Schnickschnackschnuck der großen Emotionen wird die Liebe immer der Brunnen aus Papier sein. Weil es der Liebe scheißegal sein kann, ob wir sie mögen, hassen, oder in pimmelrosa Polyester packen.

We hate the rain when it fills up our shoes
But how we love when it washes our cars
We love to love when it fills up the room
But when it leaves oh we’re cursing the stars

Die Liebe vertschüsst sich halt manchmal für ein paar Tage, aber wenn sie wiederkommt, wärs klüger, ihr einen Stuhl hinzustellen. Weil sie tatsächlich überall ist, auch ohne Pseudofeiertag für Floristen und Polyesternegligéfabrikanten. Und weil es Schwachsinn wär, seine Augen vor Schönheit zu verschließen.

Heute und an jedem Tag. Esst Vanilleeis mit heißen Himbeeren in der Badewanne. Macht eurem Papa ein Mixtape. Lest die Vagina Monologe. Reibt euch an an einem H&M-Plakat. Zeigt euren weltbesten Freunden, wie viel schöner euer Leben mit ihnen ist. Küsst eine Katholikin. Zwinkert einem Opi zu. Sagt: „Du hättest alles von mir haben können“, auch, wenn es längst zu spät dafür ist. Nehmt Komplimente an. Erzählt eurem Bankberater einen versauten Saufwitz. Schlaft mit jemandem, nur weil ihr´s könnt. Macht euch frei, habt keine Angst vor Schmerzen die sich ohnehin nicht vermeiden lassen. Greift nach der Schönheit.

Liebt wild und gefährlich – uns bleibt sowieso keine andere Wahl.

Am 14. Februar 2012 von Theresa Lachner · Kategorien : Gedanken


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Innocent, in a way

Pornodarstellerin Belladonna wird einigen schon aus der angenehm unverherrlichenden Doku 9to5-Days in Porn ein Begriff sein – von einer ganz anderen Seite zeigt sie der spanische Maler Alberto Mielgo. Sanft, schüchtern, ungeschminkt, innocent, in a way eben. Das fertige Bild gibt´s hier zu sehen, und auch die Doku über seine Entstehung ist ganz unbedingt Fullscreen-sehenswert – denn auch der Herr der Schöpfung malt gerne halbnackig, und das schadet in diesem Fall echt kein bisschen.

Und dann kommen auch noch lauter kluge Sachen raus aus seinem sexy Mund: Why are my paintings shocking? They are just relaxed people…naked people, they are showing their vaginas. But what is a vagina, man ?… It’s the most important tool in life.

Nom nom nom…wohl bekomm´s!

Innocent, in a way. from alexis wanneroy on Vimeo.

via jetzt.de topsexliste


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Religion is like a Penis.

Whoops – böse, aber so sehr wahr. Klick aufs Bild für noch mehr Blasphemie.

Gefunden beim wunderbaren Aaron, der das wunderbare Nudiezine macht, für das er mich vergangenen Sommer interviewt hat. Und ja, wer Feigenblatt #26 – Oh Gott! noch nicht besitzt, kann sich still ein bisschen schämen – und sich dann trollen und es ganz schnell hier bestellen.


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Mund abwischen, weiter machen

Kinder, was für eine Woche. Letzten Sonntag lag meine innere Göttin mit Gurkenscheiben auf den Augen und Gin Tonic in der Hand in einer dunklen Ecke und hat sorry seems to be the hardest word gelallt. Ich war an dem Punkt wo ich dachte, jetzt kann mich nichts mehr umhauen – und dann habt ihr mich umgehauen.

Danke für eure Klicks, eure Likes, eure aufmunternden Kommentare. Danke für virtuelles Schulterklopfen, für Liebeserklärungen und für Interviewanfragen. Danke für ich hatte Tränen in den Augen, danke für Du bist die schönste Dummheit, die ich nie begangen habe. Danke für Einladungen zum Trinken, in eure Städte, euer Herz. Wenn es eins gibt was mich jedes einzelne Mal wieder fassungslos macht, ist es Freundlichkeit von (völlig) Fremden. Und das ist gut zu wissen: dass ich nie aufhören werde, mich in kleine Gesten ein bisschen zu verlieben – und dass das, was ich bereit bin zu geben, irgendwo ankommt. Ich hab keine Lust, meine Gefühle in ein Kellerabteil zu sperren, ihnen alle zwei Wochen ne Tiefkühlpizza hinzuwerfen und sie zu zwingen, mit ihren Gefühlsgeschwistern dreiäugige Babys zu machen.

Ehrlich zu sein ist auch einfach so viel witziger – und wer von euch Rackern hat meinen Post von Dienstag dem Bildblog empfohlen? Meld dich, ich geb dir ein Bier aus. Ja, auch ein großes. So wurde das, was ich da mit noch mindestens 6 von 13 Prosecco-Umdrehungen im Blut in der Stunde vorm Pizzafrühstück so rausschneuze, am nächsten Tag einer der sechs lesenswertesten Artikel des Tages, womit sich die potentielle Leserschaft mal ganz spontan verdreitausendfacht hat.

Ja, hätt ich gewusst, dass ich Mittwochfrüh zwei Zeilen unter seiner Eminenz, dem durchlauchten Herrn Lobo zitiert werd, hätt ich mir Dienstag zumindest mal die Haare gemacht – oder auch Mutterns wertvolle Literaturtips mal ernster genommen.

Fad wird es jedenfalls erst mal nicht – But everybody knows/ That a broken heart is blind. Schön wieder ein bisschen blinzeln zu können. Und dann euch zu sehen dabei.

Bild via art fucks me

Am 28. Januar 2012 von Theresa Lachner · Kategorien : Gedanken


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Darum ist das so. Like, really?

Vielleicht liegt´s an mir. Vielleicht hab ich die vergangenen Monate einfach ein paar Mal zu oft gehört, was an mir schlecht ist und lieber anders werden sollte. Vielleicht ist es auch diese übertriebene Häufung von grandios generalisierenden Heulsusenartikeln, mit denen wir momentan überschwemmt werden.

Am Anfang schuf Nina HPauer die Schmerzensmänner. Die tragen Bärte und spielen Gitarre und wissen ob der ganzen starken Weiblichkeit nicht mehr aus noch ein.

Er weiß nicht mehr, wann es Zeit ist zu kommen. Statt fordernd zu flirten, gibt er sich als einfühlsamer Freund. Schüchtern in einer Baumwollstrickjacke hinter einer Hornbrille versteckt, steht er in dunklen Großstadtbars und hält sich an einem Bier fest. Als Gefährte ist er vielleicht ein bisschen grüblerisch, aber man kann gut mit ihm reden. Er achtet auf sich, ist höflich, lieb, immer gepflegt und gewaschen, benutzt Parfums und Cremes, macht Diäten und hört wunderbar melancholische Mädchenmusik. Nur wenn der entscheidende move gefragt ist, er sich herüberbeugen und die junge Frau endlich küssen sollte, fängt sein Kopfkino an. Vielleicht möchte die junge Frau gar nicht geküsst werden? Vielleicht würde sie sonst selber den ersten Schritt tun? Vielleicht sollte man die Beziehung lieber doch nicht auf die gefährliche Ebene der Erotik ziehen, sondern platonisch belassen?

Sorry, Frau HPauer. Das ist grob verallgemeinernder Schwachsinn, der weder mit Strickjacken noch mit Iron&Wine was zu tun hat. Die Generation Hornbrillenjungs wurde von starken, aufgeklärten Frauen aufgezogen und definitiv lang genug gestillt. Es sind nicht die Gene, es ist nicht die Erbsünde. Wer sich hinter so was verstecken muss, soll bitte gleich zuhause bleiben. „Ja, nein, vielleicht“-Spielchen lässt man entweder irgendwann hinter sich oder spielt mit, weil man sie dann halt doch irgendwie geil findet oder akut auch nichts besseres zu tun hat. Ansonsten wär Umdenken angesagt. Das Rückgrat zur erogenen Zone erklären. Und die Heulsuse alleine im Regen stehen lassen. Der macht sich dann nass und hört Bon Iver und gut is.

Was dann kam, war fast noch besser: Lieber nicht, schreibt Christoph Scheuermann und weiß zum Glück auch, wer schuld ist. Die Weiber, denn die wissen ja bekanntlich auch nie, was se wollen, sagen nein und meinen doch ja:

Ein idealer Mann sähe für die beiden Frauen so aus: selbstbewusst, lässig, ironisch und, wieder dieses Wort, ein Macker. Allerdings kein Arschloch. Verständnisvoll, achtsam, unzynisch, lustig und größer als sie selbst, ab 1,80 Meter aufwärts. Einen kreativen, ab und an rotzigen Sympathen, hart und gleichzeitig weich, eine Kreuzung aus Johnny Depp und Rocky Balboa. Aber mehr wie Johnny Depp. Und das ist die erste gute Nachricht: Die jungen Frauen wissen auch nicht, was sie wollen.

Öh, naja. Nein. Doch. Ein Macker ist tendenziell ein relativ unsicherer Trottel. Einer, der Posen braucht, um sich profilieren zu können. Wie wärs denn mit einem, der weiß, was er kann, und deswegen die Arschkrampennummer nicht nötig hat? Weil es immer dieselben Mechanismen sind, weil die so irre leicht zu durchschauen sind und dann so schlagartig so dermaßen unsexy werden? Danke, Herr Scheuermann. Dass der Johnny wohl doch nicht die ganz heiße Nummer ist, steht ja grad in jedem bunten Fachmagazin, und Rockys Gesicht will ich auch nicht im Mondschein begegnen.

Auch wenn es, so der Autor, eh toll ist, dass Frauen jetzt selber schön arbeiten können – Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit gab es in den westlichen Metropolen derart viele schlaue, gebildete, zielstrebige, selbstbewusste Frauen Ende zwanzig, Anfang dreißig. Niemand, der halbwegs bei Verstand ist, würde das jemals rückgängig machen wollen – ja danke, ach echt? Voll super! – kann er es dann schlussendlich leider doch nicht so richtig schnafte finden.

Denn da kommt sie ums Eck, tadadaddaaaaaa: DIE OPTIMIER-FRAU!

Die Optimier-Frau will alles und jeden optimieren, wie ein außer Kontrolle geratener Ingenieur. Sie verlässt auch zunächst nicht ihren in sich gekehrten, melancholischen Lebensgefährten (was schlauer wäre), weil sie die Hoffnung nicht aufgibt, auch ihn eines Tages zu verbessern. Sie ist hyperwach. Sie lebt ihren Ehrgeiz im Beruf aus, wobei sie darauf achtgibt, davon innerlich nicht aufgefressen zu werden. Sie weiß, dass ihr nur ein paar Jahre bleiben, wenn sie Kinder will. Sie hat nicht viel Zeit. Sie will ihren auf Kleinstadtgröße aufgeblähten Bekanntenkreis nicht vernachlässigen und trotzdem eine fleißige Chefin und Mitarbeiterin sein. Vor allem ist sie Tag und Nacht damit befasst, nicht kompliziert zu wirken, das ist das Tragische an ihr.

Ja sorry, aber: OIDA. Nicht genug damit, dass wir 20% weniger verdienen sollen und danke sagen dafür, nicht genug damit, dass uns eingeredet wird, ohne gesteigerte Gebärfreudigkeit seien wir keine richtige Frau – jetzt sollen wir uns auch noch dafür schämen, dass wir trotz aller Widrigkeiten, und davon gibt es genug, unser Leben besser gebacken kriegen als ihr? Ja, ich werd immer JA sagen, und ALLES, die Lieblingswörter der Optimier-Frau. Und NEIN, ich seh kein bisschen ein, was daran schlecht sein soll.

Sie will beschützt werden, obwohl ein Blinder sieht, dass sie keinen Schutz benötigt. Sie will nicht länger als schwächliches Geschöpf betrachtet werden, was richtig und verständlich ist, beklagt aber gleichzeitig den Niedergang des Gentleman. Sie übersieht dabei, dass der klassische Gentleman seine Hilfsbereitschaft nur entfalten kann, wenn es jemanden gibt, der seiner Hilfe bedarf. Während ihres angestrengten Strebens, stark zu sein und bloß nicht aufs Weibliche reduziert zu werden, ist die Optimier-Frau übers Ziel hinausgeschossen. Bei der einen oder anderen gewinnt man den Eindruck, sie will gar keine Frau mehr sein, sondern Indiana Jones mit einem iPhone.

Moment mal: Die Tür aufgehalten zu bekommen, das freut mich auch, obwohl ich sie selber öffnen könnte. Kleine Gesten, die Höflichkeit, Empathie und gutes Benehmen bedeuten, haben nichts mit Hilfsbedürftigkeit zu tun, sondern mit zwischenmenschlichem Umgang. Bin ich unemanzipiert, wenn mir jemand in den Mantel hilft? Und müssen wir diese Debatte WIRKLICH IMMER NOCH führen? Wär es nicht viel sinnvoller, über gläserne Decken zu philosophieren, über Elternteilzeit und Slutwalks? Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich über kleine Gesten zu freuen. Und keines von Schwäche, sie selbst zu geben. Ein Mann ist keine Pussy, wenn er dir Wertschätzung zeigt. Vielleicht ist er einfach ein guter Typ.

Wenn man Liebe als ein von Sekunde zu Sekunde umschlagendes Spiel aus Nähe und Sich-Entfernen begreift, aus wechselseitiger Dominanz und Unterwerfung, ist die Lage seit einigen Jahren schwieriger geworden. Denn Dominanz beherrscht die Optimier-Frau perfekt, weil sie gelernt hat, die Herausforderungen des Lebens als Aufgaben zu begreifen, die sie durch geschicktes Terminieren lösen kann. Man muss sie dafür bewundern, es geht nicht anders. Es ist aber gut möglich, dass sie beim Jonglieren ihrer vielen Rollen und Aufgaben vergessen hat, was es bedeutet, Geliebte zu sein. Warum sonst würde sie so häufig betonen, dass sie jederzeit bereit sei, in die Arme ihres Lovers zu sinken? Sie wolle sich fallen lassen, sagt sie, hat aber verlernt, wie das funktioniert. Diese Erfahrung kann jeder Mann bestätigen, der in den vergangenen Jahren einen mit Alphamädchen gefüllten Tangokurs belegt hat. Man spürt das Ringen um die Führungsrolle meistens am Tag danach, am Muskelkater in den Armen.

Ja. Nein. Nein. Ich weigere mich, den Terminus „Unterwerfung“ zu übernehmen. Jemand, der sich gehen lassen kann, ist äußerst stark. „Hingabe“ klingt wesentlich besser. Und diese Hingabe, Herr Scheuermann, ist keine Einbahnstraße. Wo bleibt der Mann, der sich hingeben kann? Der sich dreckig nehmen lässt und es geil findet? Und dann den Spieß umdreht und dem Weib den Arsch versohlt, und danach lachen sich beide kaputt? Weil es ein Spiel ist. Und kein Ringen um die Führungsrolle.

Christian Schachinger findet für alles eine total plausible Erklärung: Die Jungen leiden. Die Midlife-Crisis wurde vorverlegt.

Das führt neben einem erhöhten Aufkommen von Wollwesten und zärtlichen Schnurrbärtchen allerdings auch zu überzogener Hypochondrie und Wehleidigkeit. Dies schlägt sich auch in der Popkultur nieder. So viel schlaffe Musik voller verletzlicher Querflöten, einsamer Saxophone und plüschiger Keyboards gab es noch nie.

Was habt ihr eigentlich alle mit euren Strickjacken? Wir haben Januar, verdammt! Vielleicht wär die Lösung auch wesentlich einfacher, Obacht, jetzt kommt der Scheißspruch, auf den wir alle gewartet haben: Liebe Schmerzensmänner, Optimierfrauen und junge Leidende: Vielleicht braucht ihr es einfach mal wieder ordentlich besorgt. Soll ja entspannen.


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How to be alone, Pt.2

Liebste Leserschaft,

meine Abstinenz hier im Blog hat einen ebenso einfachen wie deprimierenden Grund: ich fühle mich gerade weder in der Lage noch in der Position dazu, hier Sexpertinnenweisheiten rauszuhauen. Denn auch, wenn das hier kein Blog ist, in dem ich mein Frühstück poste, und darüber, wie mein Nagellack zur Kaffeetasse passt, steckt doch immer und überall ein Stück von mir mit drin. Wer mich kennt, und hier mitliest, erkennt zwischen den Zeilen meine Stimmung, egal wie lange wir nicht gesprochen haben. Geht es mir gut? Bin ich noch angeschickert von letzter Nacht, fröhlich, mitgerissen, inspiriert? Hat Trottel 328 nicht zurückgerufen, obwohl er beim Kaffee noch Liebes(ge)schwüre gesäuselt hat, kommen daher die vielen Kraftausdrücke, für die´s von der Chefetage die gelbe Karte gibt? Springt mein Herz, oder hatte ich einen miesen Tag?
Selbst wenn es nur ein „Hier, ein lustiges Video“-Entry ist: es ist immer ein Stück von mir selbst drin in diesem Blog – mal weniger, mal wieder sehr viel mehr. Das kann man mutig oder problematisch finden – ich jedenfalls habe die Illusion aufgegeben, dass man über Anziehung schreiben kann, über Sex, über Liebe, über Beziehungen, und die eigene Persönlichkeit und eigene Erfahrungen dabei komplett außen vor zu lassen.

Ich sehe es an dem, was ich zurückbekomme, wenn ich viel von mir gebe – an Kommentaren, lachenden Freunden, die sagen, „genau sooo isses!“ oder „da steht nicht nur dein Name drunter, du bist in jeder Zeile.“ Auch wenn es Selbstentblößung ist, die einen angreifbar macht, ist es vermutlich der einzig mögliche Weg, sich diesem Thema zu nähern.

Und deswegen sag ichs jetzt halt einfach: Ich hab die schlimmste Trennung meines Lebens hinter mir. But then again – ist nicht jede die schlimmste? Nein, die hier haut besonders rein, und lässt mich ratlos zurück. Ich stelle fest, dass es keine tiefen Gräben waren, die uns getrennt haben, keine Frage von Venus oder Mars, oder anderen Planeten, die hätten sich ja zumindest mal in der Erdumlaufbahn freundlich zugenickt. Es waren verschiedene Sonnensysteme.

Ich, die Frontreporterin der großen und niederen Gefühle, die sich jederzeit für das Echte, das Wahre, das Einzige in die Bresche werfen würde, die Flüge bucht um nochmal nen Kaffee zu trinken und dabei in Stundenhotels landet, die für das Glück immer alles tun würde, was irgendwie menschenmöglich ist, kann Ihnen grad keinen von Liebe, Toleranz, Akzeptanz und aufeinander zugehen erzählen – höchstens davon, wie es ist, irgendwann an den Punkt zu kommen, an dem es Zeit wird, seine verbleibenden fünf Cent Selbstachtung zusammenzukratzen und schreiend davonzurennen. Die drei zerrupften Schäfchen, die noch auf der schon eher kahlen Persönlichkeitswiese grasen, ins Trockene zu bringen.
Ich kann darüber schreiben, wie es ist, im Supermarkt zu weinen, weil die Flasche Wein noch im Sonderangebot ist, die man nicht mehr zusammen trinken wird, und darüber, wie es ist, konsequent zwischen Fassungslosigkeit, Erleichterung und bodenloser Enttäuschung zu schwanken. Vielleicht hat das dann für einige hier nicht mehr Gehalt als eine Viertelstunde AstroTV. Aber wahrscheinlich ist es ehrlicher, als vorzutäuschen, von etwas Ahnung zu haben, was man noch nie weniger verstanden hat.

How to be alone, Pt.1

Am 23. Januar 2012 von Theresa Lachner · Kategorien : Gedanken


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Extremsport

Ist das hier ein Fake?

NEUN Stunden Masturbieren? Und was macht man dann sonst so, also den restlichen Tag?

Am 22. Dezember 2011 von Theresa Lachner · Kategorien : Fundstücke


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Ubahnliebe

„Die freien Menschen lieben. Doch nur für Sekunden. Sie lieben nicht auf den ersten, sondern auf den letzten Blick. Sie vergöttern den Passanten, die Passantin. Seit Jahren haben sie nur noch Passanten geliebt. Für keinen, der unbewegt vor ihnen steht, empfinden sie solche Leidenschaft. Je schneller die Schritte des Passanten, je verschlossener sein Blick – je reiner sein Passantensein – desto größer ist die Liebe der freien Menschen. Ihre Liebe ist, im Wortsinn, vorübergehend.“ Ertappt, Sven Hillenkamp!

So mach ich es bekanntlich auch gerne, und in London und New York entwickelt sich daraus gerade ein ebenso charmanter wie gruseliger Hype:
Bei tubecrush.net fotografieren Anonyme das hinreißende Gegenüber in der Ubahn und lassen sich online über seine Anbetungswürdigkeit aus. Verstößt gegen sämtliche Persönlichkeitsrechte (Recht am eigenen Bild, anyone?) – und würden nun Männer hübsche Frauen ablichten und anschließend ihre Tastatur vollsabbern, gäbs garantiert feministische Aufschreie – aber hey…

(via)

ist er nicht süß? Wie er so klug sein kleines Buch liest? Tanzende Hunde und gekraulte kleine Eulen hat schließlich auch niemand vorher gefragt. Von den mir vollkommen unbegreiflicherweise omnipräsenten traurigen Kindern ganz zu schweigen.

via Pimpettes

Am 20. Dezember 2011 von Theresa Lachner · Kategorien : Fundstücke

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