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Werner Bartens, Sebastian Herrmann: Alles über das Eine

Zwei Wissenschaftsredakteure der Süddeutschen Zeitung haben nach dem Vorbild von „Schotts Sammelsurien“ Wissenswertes, Überflüssiges und Seltsames rund um Sex und Liebe zusammengetragen. Bildungslücken schließen die Erklärungen von Szene-Begriffen und Abkürzungen, nach denen man sich noch nie zu fragen getraut hat. So erfahren die Leser, was sich hinter einem „Feeder“ verbirgt, der eine „BBW“ sucht. Das Kapitel „Was eine gute Ehefrau ausmacht“ vermittelt praktische Ratschläge für die Partnerschaft, damit die Ehe länger hält als die zwischen Britney Spears und ihrem Jugendfreund Jason Alexander, die nach rekordverdächtigen 55 Stunden geschieden wurde.
Neidisch dürften die männlichen Leser die Liste ihrer Geschlechtsgenossen studieren, die angeblich mit mehr als 10.000 Frauen geschlafen haben. Dazu zählt die Porno-Legende John Holmes, der zu seinen besten Zeiten täglich 1,9 Frauen beglücken musste. Und so findet jeder in diesem sinnfreien Kuriositätenkabinett Kurzweil oder Anregungen für den nächsten Party-Small-Talk.

Am 7. Juli 2007 von Caroline Pritzel · Kategorien : Sachbücher


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T. C. Boyle: Dr. Sex

Der amerikanische Autor T. C. Boyle zeichnet das Projekt des großen Aufklärers und Provokateurs Kinsey nach. Sexforscher Alfred Charles Kinsey fragte in den 40er und 50er Jahren 20.000 Amerikaner nach ihren Sexualleben und ihren Vorlieben. Die Untersuchungsergebnisse widersprachen den damals gängigen Moralvorstellungen.
T. C. Boyle erzählt von Professor Kinsey und den 50er Jahren aus der Perspektive eines Schülers und Mitstreiters. John Milk ist ein ehrgeiziger, in sexuellen Dingen völlig unbedarfter Student, als er Kinseys Mitarbeiter wird. Im Laufe seiner Arbeit befreit sich Milk von überholten Moralvorstellungen. Dann lernt er Iris kennen und lieben. Die absolute Hingabe zum Kinsey-Projekt wird zu einem Problem für die Beziehung der beiden jungen Leute. Boyle setzt die Beziehung von John und Iris in die Kulisse des Beginns der sexuellen Befreiung und stellt die Probleme und Konflikte dar, die sich in Zeiten des Umbruchs aus einem offenen Umgang mit Liebe und Sexualität für die Paarbeziehung ergeben. Trotz einiger recht langatmiger Passagen eine unterhaltsame Lektüre.

Am 7. Juli 2007 von Caroline Pritzel · Kategorien : Literatur


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Da hat der Hammerhai beim Onanieren wohl nicht aufgepasst….!

Nun scheint es endgültig bewiesen, daß wir Säugetiere die einzige Spezies sind, die zur Fortpflanzung das Ying und das Yang benötigen. Bis vor kurzem gingen Forscher davon aus, daß es auch den Fischen so gehe. Die Süddeutsche schreibt nun aber, daß in den USA das Gegenteil bewiesen wurde.

In einem amerikanischen Zoo hat sich nämlich eine Hammerhai-Fischdame selbstbefruchtet. Dafür sprechen mehrere Tatsachen, zum einen hatte die Haidame ihr gesamtes Leben im Zoo ausschließlich Kontakt mit anderen Weibchen und zum anderen weist ihr Sprößling nur die DNA der Mutter auf. Die Forscher bezeichnen diese „Jungfernzeugung“ als Sensation. Das kommt dann wohl davon, wenn Frau nicht aufpasst!

Am 23. Mai 2007 von Caroline Pritzel · Kategorien : Standard


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Marquis de Sade im Kraftwerk Vockerode.

Nachdem das beeindruckende Aktionstheater „Marquis de Sade“ schon im letzten Jahr ca. 5000 Zuschauer begeisterte, inszeniert der Tänzer, Regisseur und Choreograf Gregor Seyffert wieder das Leben des politischen Denkers und Namensgebers des Sadismus, Marquis de Sade. Der Marquis untergrub die strenge Moral seiner Zeit, beschrieb sexuelle Fantasien nicht nur in seinen Romanen, sondern übertrug sie ins reale Leben, indem er sexuelle Macht- und Schmerzorgien feierte.

Das historische Industriedenkmal Kraftwerk Vockerode in Dessau dient als Kulisse für das bildgewaltige Spektakel, ein Gesamtkunstwerk aus Artistik, Tanz und Körpertheater. Musikalisch untermalt wird das Cross-Genre-Aktionstheater mit Musik des 18. Jahrhunderts, Punkrock und Industrial Music.
Die 75 Darsteller und 200 Mitwirkenden erwecken die Industriekathedrale mit einer Gesamtspielfläche von 24.000 Quadratmetern zu neuem Leben.

Marquis de Sade „Der Mensch ist ein schönes böses Tier“ läuft vom 25.Mai bis zum 29.Juli.
Freitags von 18.00 – 20.45 Uhr; Samstags 19.00 – 21.45 Uhr und Sonntags 20.00 – 22.45 Uhr im Kraftwerk Vockerode, 06786 Vockerode, an der A9.


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Der erotische Pepys

Pepys, Draufgänger, Weiberheld und notorischer Fremdgänger, beschreibt in seinem Tagebuch anschaulich, dass sich diese Männerspezies im 17. Jahrhundert mit den gleichen Problemen wie heute herumschlagen musste. Zehn Jahre lang führte der 1633 in London geborene Politiker ein geheimes Tagebuch, das es auf 3100 Seiten bringt. Davon suchte der Schriftsteller Helmut Krausser die Textstellen heraus, die sich mit dem Klatsch und Tratsch am Königshof, Pepys‘ Sucht nach Sex und seinen daraus resultierenden Ehestreitigkeiten beschäftigen.
Als das Tagebuch nach 150 Jahren wieder auftauchte, brauchten die Gelehrten sieben Jahre, um Pepys‘ Geheimschrift zu entziffern. Aus Furcht, seine Frau könnte seine zahllosen Ehebrüche entdecken, schrieb er die pikanten Episoden zusätzlich in einem Mix aus verschiedensten Fremdsprachen nieder. Das Erstaunliche an diesem historischen Dokument ist, dass es möglich wird, völlig in den Alltag jener Zeit einzutauchen. Und dabei stellt der Leser fest, dass vieles sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat.

Am 7. April 2007 von Caroline Pritzel · Kategorien : Literatur