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Andreas H. Bitesnich: Polanudes

Andreas Bitesnich kam als Autodidakt über den Umweg der Werbefotografie zu erotischen Sujets. Heute gilt der Österreicher als einer der erfolgreichsten Fotografen auf diesem Gebiet. Nach mehreren Büchern und Ausstellungen gewährt Bitesnich mit „Polanude“ dem Betrachter Einblick in sein Studio. Dort haben Polaroid-Fotos eine kleine Nische gefunden: als Vorstudien zu den sorgsam inszenierten Kunstfotos.
Bitesnich hat diese kaum reproduzierbaren Wegwerfbilder über die Jahre gesammelt und in einem opulenten Band versammelt. Doch wer Spontaneität und Improvisation erwartet, geht fehl: Trotz ihrer technischen Unvollkommenheit verraten schon die Skizzen seiner Akte Bitesnich als Perfektionisten. Die meist in warmen Farben vor einfachen Hintergrund abgelichteten Männer, Frauen und Paare mit ihren durchwegs vollkommenen Körpern wirken in sich gekehrt, nachdenklich, sinnlich. Schade, dass Bitesnich die Polaroids nicht den endgültigen Bildern gegenüberstellt – dann hätte diese nicht alltägliche Werkschau dem ästhetisch und dem handwerklich Interessierten mehr gegeben.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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