Permalink

off

Whore´s Glory

Achtung: Michael Glawoggers neuer Film Whore´s Glory könnte Ihre Lust auf Sex für einige Zeit etwas mindern. Glawogger zeigt den Alltag von Prostituierten in drei Kulturkreisen und deren höchst professionalisierten Bordellen. Er zeigt das merkwürdige Machtgefälle, das entsteht, wenn Sex zur Ware wird, und die merkwürdigen Situationen, die daraus entstehen. Zum Beispiel in Baladesh, in der „Stadt der Freude“. Etwa 600 bis 700 Huren leben und arbeiten hier auf engstem Raum in einem riesigen Bordell. “Mutti, ein Kondom bitte!” – eine höchstens Vierzehnjährige hält die Hand auf, tauscht mit der Zuhälterin Geldscheine gegen Gummi und verschwindet mit ihrem Freier in einer klaustrophobischen Kammer.

„Es ist gut, dass es diesen Ort gibt. Normale Frauen könnten sich sonst nicht auf der Straße bewegen, ohne von uns Männern vor Geilheit zerfleischt zu werden“ erzählt ein Friseur mitte zwanzig, der selbst mindestens ein-bis zweimal pro Tag hingeht.

Es sind Szenen wie diese, bei denen einem schon mal etwas übel wird. Unbedingt sehenswert ist „Whore´s Glory“ dennoch.

Das findet auch die Jury des Orizzonti-Filmpreis in Venedig, die Glawogger gestern mit dem Spezialpreis ausgezeichnet hat. In Österreich bereits angelaufen, ab 29.09. auch in deutschen Kinos.

Kommentare sind geschlossen.