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Tama Janowitz: Keine Zeit für schlechten Sex

Tama Janowitz thematisiert Wünsche, die sich auch heute noch die wenigsten Frauen auszuleben trauen: die unverstellte Lust auf Sex.
Die Amerikanerin Peyton kommt aus kaputten Verhältnissen und erliegt der Versuchung, mit einer Heirat ihrer trostlosen Existenz zu entkommen. Doch Peyton findet sich nicht ein in ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. Das kleinbürgerliche Leben an der Seite eines Ehemannes, dessen Leben mit dem Aufbau einer Zahnarztpraxis erfüllt ist, gerät mehr und mehr zum Zwangskorsett. Bei den Reisen, die ihr der Job in einem Reisebüro ermöglicht, kann sie daraus ausbrechen. Jetzt erst, mit anderen Männern, erkennt sie ihr starkes Verlangen nach einer anderen Sexualität: unverblümt, fordernd, ohne viele Worte — sie versucht, ihre innere Leere auszufüllen und erniedrigt sich zuletzt in ihrer Gier.
Janowitz erzählt das Leben ihrer Heldin auf mehreren Zeitebenen. Ihre Schilderungen wirken stellenweise billig, abstoßend, bald schaut der Leser auf Peytons plumpe Körperlichkeit herab — und sieht am Ende seine eigenen Vorurteile entlarvt.

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