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Petter Hegre: Tuscany Nudes

Da kann eigentlich nicht viel schiefgehen: Ein bekannter und erfolgreicher Aktfotograf arbeitet mit einem Dutzend Top-Models in einer Villa mitten in einer der reizvollsten Landschaften der Welt, der Toskana. Tatsächlich ist dieses Buch sehr schön geworden, nahezu perfekt – nur ist es keine Schönheit, die berührt, die beunruhigt oder gar wehtut.
Wenn diese glattrasierten Fotomodelle im Pool oder auf der sonnenbeschienenen Veranda dem Betrachter ihre makellosen Körper präsentieren, bleibt nicht ein Funken Geheimnis von ihnen übrig. Man hat den Eindruck, dass Hegre ebenso gut Obst oder Möbel fotografieren könnte. Die Weinreben, Olivenbäume und Gartenskulpturen haben mehr Persönlichkeit als diese Frauen.
Ab und zu findet Hegre aber auch ungewöhnliche Posen oder es blitzt ein bisschen Ironie auf. Mitunter ist sein Arrangement so überzeugend, dass einen diese kühle Vollkommenheit doch noch mitnimmt. Und wenn er seine Modelle lustvoll in die Weinkelter eintunkt, stellt der Betrachter erstaunt fest: Diese Frauen sind ja aus Fleisch und Blut.