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Wochenschau: Willige Melonen, frigide Parkbänke

Seit Tagen sind alle Medien voll davon und Sie können es wahrscheinlich nicht mehr hören, aber es ist die Top-Neuigkeit überhaupt: Franz Kafka, literarischer Halbgott und Säulenheiliger der Moderne, hat womöglich (atmen Sie tief durch) pornografische Druckerzeugnisse konsumiert. Ich verlange, dass die Literaturgeschichte umgeschrieben wird.

Über solchen Sensationen tritt dieses Gerenne und Gehüpfe in Peking (jaja, „Beijing“) natürlich in den Hintergrund, obwohl es so schöne Sportarten wie Gummischwimmen oder Reservoir-Ball gibt. Bei all dem China-Rummel fällt auch das ein oder andere Schlaglicht auf die weitgehend unbekannten Intimgewohnheiten unserer Freunde aus Fernost, zu denen überraschenderweise auch Besuche bei der Friseuse zählen.

Hello-Kitty-Vibrator Sex mit (nein, nicht auf!) der Parkbank gehört aber auch in China zu den ungewöhnlicheren Praktiken. Die Sache nahm für alle Beteiligten ein peinliches Ende. Die Parkbank war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Einfacher und risikoloser kommt der einsame Mann dagegen etwa bei der Melonen-Muschi oder dem Noppen-Popper zum Zuge (via Schlafzimmer-Blog) – nützliche Freizeitbegleiter, die auch der handwerklich Herausgeforderte in kurzer Zeit basteln kann.

Der fortgeschrittene Genießer gönnt sich natürlich lieber eine Travel-Pussy vom Automaten am Wirtshausklo. Und was es nicht alles gibt: Vibratoren mit Hello-Kitty-Motiven, Intimpuder für den Herrn, der sich nicht so gern wäscht, Push-up-Höschen für den Jennifer-Lopez-Hintern, Klopapier mit (naja) erotischen Motiven und sogar für die Second-Hand-Jungfrau ein Instant-Nymphenhäutchen.

Link: sevenload.com

Irgendwie bringt mich das auf diese, hm, originelle PR-Aktion eines Verlags. Erleben Sie höchste sinnliche Ekstase bei wackeligen Aufnahmen von einer Erotik-Lesung, bei der die Vortragenden nackt herumstehen und dabei von dem im Hintergrund stattfindenden Barack-Obama-Auftritt am Brandenburger Tor übertönt werden.

Wir bleiben in Berlin. Silke Maschinger hat sich die neu gestaltete Filiale des schlingernden Pornokonzerns Beate Uhse am Zoo angeschaut und ist mit gemischten Gefühlen herausgekommen.

Nicht besonders gut scheint es auch dem Playboy-Antipoden Playgirl zu gehen, der seine Printausgabe zum Jahresende einstellt und nur noch online auftreten wird. Der deutsche Ableger ist ja schon seit ein paar Jahren verschwunden (weiß jemand mehr?).

Der italienische Ministerpräsident Berlusconi hat Tiepolos Gemälde „La Verità svelata dal Tempo“ (ok, eine Kopie davon) übermalen lassen – allerdings nicht, wie seinerzeit die Päpste, stilecht mit einem Feigenblatt, sondern mit einem Blüschen. Berlusconi wollte seinen nicht minder scheinheiligen Besucher, den US-Justizminister Ashcroft, nicht mit dem Anblick einer nackten Brust entsetzen. Der Titel des Gemäldes heißt zu Deutsch übrigens „Die Wahrheit, von der Zeit enthüllt“. Sapienti sat.