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David Foenkinos: Das erotische Potential meiner Frau

Hector, seit seiner Kindheit ein besessener Sammler, lernt nach einem halbherzigen Selbstmordversuch Brigitte kennen, die Liebe seines Lebens. Die beiden Außenseiter finden aneinander Glück und sexuelle Erfüllung – so sehr, dass bei Hector diese Glücksgefühle festhalten will und einen Rückfall in seine Sammelwut erlebt. Viele groteske Nebenfiguren und Wendungen tragen die dürre Geschichte dieses absurd komischen Romans, in dessen Verlauf Brigitte eine unwiderstehliche Anziehungskraft an sich entdeckt, die ausgerechnet beim Fensterputzen von ihr ausgeht. Foenkinos muss mit Leidenschaft Jonathan Swift gelesen haben: Er schreibt über seine liebenswerten Exzentriker und ihr nicht gerade alltägliches Leben in einem Stil, der mindestens so wichtig ist wie die Geschichte selbst. Jeder Satz will glänzen, mit einer neuen Wendung überraschen. Auch wenn bei dieser Fülle an Pointen so manches an den Haaren herbeigezogen oder albern ist, bringt es der mit Esprit gesegnete französische Autor auf eine beachtliche Trefferquote. Ein verschrobenes Vergnügen.