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Sonja Ruf: Erste Lieben

Eine große und eine kleine Geschichte von der Liebe erzählt Sonja Ruf. In »Offene Zeit« verliebt sich Tina schon als kleines Kind in ihren acht Jahre älteren Pflegebruder Sebastian, ihren Beschützer. Nachdem er ein paar Jahre im Ausland gelebt hat, besucht sie ihn wieder als 16-Jährige. Während eines Sommers auf seinem Hof entwickelt sich aus ihrer pubertären Schwärmerei eine erste große, verbotene Liebe. Fast lässt sich Sebastian darauf ein, doch dann kommt es anders …
Rufs Sprache macht die Stimmung dieses Sommers extrem greifbar und lebendig. Als wäre man selbst im Rausch der Verliebtheit, fühlt man die Farben und Gerüche dieser Tage – und die unvorstellbar schmerzhafte Enttäuschung. Hilflos ist Tina der Urgewalt der sexuellen Anziehung ausgeliefert. Irgendwann wird aus dem verträumten Mädchen eine erwachsene Frau, aber diese erste Liebe lässt sie nicht los.
Ums Loslassen geht es dagegen in »Frauen im Muschelkalk«. Die Kurzgeschichte spielt in einem verlassenen Dorf, seltsam fern von dieser Welt – und von einem Glück, das kommt, wenn man am wenigsten mit ihm rechnet. Zwei herausragende Erzählungen.

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