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Schön nackt: Aktfotografie in der DDR

Dass die DDR in sexueller Hinsicht relativ liberal war und eine lebendige Aktfotografenszene besaß, ist eine mittlerweile in vielen Berichten und Essays aufgearbeitete Tatsache. Mit „Schön nackt“ unternimmt der zur Eulenspiegel-Gruppe gehörende Verlag den angeblich ersten Versuch, diese Szene in einem Bildband zu würdigen.
Unter den 18 Fotografen dürften Günter Rössler und Günter Gueffroy die bekanntesten Namen sein; allerdings fehlen Klaus Ender und Thomas Karsten. Abgesehen von wenigen Beispielen aus den 60er-Jahren stammen die durchgehend schwarzweißen Fotos aus den letzten beiden DDR-Jahrzehnten. Die meisten sind in natürlicher Umgebung aufgenommen, oft im Freien, sommerlich unbeschwert.
„DDR-Frauen sahen sich nicht als Objekt“, schreibt der Maler und ehemalige Verbandsvorsitzende Willi Sitte in seinem stellenweise recht ostalgischen Vorwort. Bei allen Unterschieden zwischen den einzelnen Fotografen zeigen die Bilder tatsächlich meist Frauen „frei von Zwängen und Fesseln, von Ängsten und Sorgen“, die aus einer längst vergangenen Epoche zu kommen scheinen.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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