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Rebecca Martin: Frühling und so

Lustvolle Literatur von Frauen gibt der Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf in seiner neuen Buchreihe „Anais“ heraus. Gleich der erste Band, das Debüt einer 18-jährigen Berlinerin, wurde zum Überraschungserfolg. Ein so echtes und unverblümtes Buch, so nah an den Gefühlen dieser Generation von Frauen, war lange nicht zu lesen. Der Roman basiert auf Tagebucheinträgen, in denen die Autorin ihre Eroberungen und Enttäuschungen auf der Suche nach Liebe und sexueller Selbstbestimmung rekapituliert. Dass sich Mädchen heute sexuell offensiver und ungehemmter ausleben als frühere Generationen, ändert nichts am Gefühlschaos beim ersten Verliebtsein. „Frühling und so“ ist nicht wirklich ein erotischer Roman, sondern er erinnert an die bittersüße Zeit des sexuellen Erwachens. Insofern erregt die Lektüre weniger, als dass sie wunderbar die Stimmungen und Sehnsüchte dieser Zeit zurückholt. Dabei wechseln sich Passagen, die überraschend reif und in bildhaftfeinsinniger Sprache Stimmungen einfangen, mit schnodderigen Beschreibungen ausgedehnter Partytouren und Männergeschichten ab.

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