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Katrin Kropf: Halbbitter

Nach gescheiterter Ehe wagt Katrin einen Neuanfang und zieht an den Tegernsee, wo sie einen Job gefunden hat. Den passenden Partner sucht sie im Internet. Anfangs verliebt sie sich noch in ihre Verehrer, die sich aber ziemlich schnell als Flops herausstellen. Mit jedem Mann verliert sie ihre Skrupel und nimmt sich, was sie braucht – und was sie nicht braucht, wird sie schnell wieder los.
Die Erfahrungen der bekennenden Ostfrau lesen sich angenehm bodenständig; hier gibt es keine überdrehten Luxusweibchen mit Schuhtick. Unzickig und offen schildert Kropf die Gespräche und Begegnungen mit ihren »100 Männern«. Dabei schafft sie es, diese nicht wie notgeile Idioten dastehen zu lassen, sondern als liebenswerte Suchende.
Auch bei sich selbst spart sie nicht mit Kritik: Mit steigender Männeranzahl entdeckt sie eine beunruhigende Konsummentalität, die das Finden eines Partners unmöglich macht. So endet das Jahr auch nicht mit einem Happy-end, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Ein überraschend authentischer Bericht in der Flut reißerischer Sexbiografien.

Katrin Kropf: Halbbitter.
Mein Jahr mit 100 Männern
Autobiografischer Roman, 300 Seiten

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