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Jina Bacarr: Die blonde Geisha

Kyoto, 1892: Als ihr Vater überstürzt aus Japan fliehen muss, versteckt er Kathlene vor seinen Verfolgern – und zwar ausgerechnet in einem Teehaus, wo ausgebildete Geishas ihren männlichen Gästen mit Kunst und Körpereinsatz Entspannung bieten. Fasziniert taucht die junge Amerikanerin ein in die Welt der Kurtisanen, erlernt wissbegierig die sinnlichen Bräuche und Techniken. Aus Vorsicht, jemand könnte ihr blondes Haar und damit ihre wahre Identität entdecken, zögern ihre Lehrmeisterinnen ihr erstes Liebesritual hinaus – was das früh erwachte Verlangen des Mädchens umso mehr anstachelt.
Jina Bacarr, die selbst einige Jahre in Japan gelebt hat, schafft mit ihrer blumigen, zuweilen von Klischees überladenen Sprache eine märchenhafte Atmosphäre voller Liebeszauber und diffusem Verlangen. Die unwirkliche Monotonie eines Lebens in einer Gemeinschaft, die nur für die Erfüllung der Lust lebt, ist eine verlockende Traumwelt, die den Leser in den Bann zieht – zumal Bacarr sich mit der Lusterfüllung viel Zeit lässt. Schön übrigens die Aufmachung des Taschenbuchs, das sich dank abnehmbarem Schutzumschlag auch sorglos in der U-Bahn genießen lässt.

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