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Jeff Marano: Eros

Eines der beliebtesten Attribute in der erotischen Literatur ist „makellos“ – ein Attribut, das sich beim Durchblättern der Fotos von Jeff Marano geradezu aufdrängt. Auf den über 100 Männerbildern ist weniger Fett zu sehen, als ein einziger Hamburger enthält, und nur zu gerne tummeln sich all die Waschbrettbäuche mit den teils herb-maskulinen, teils jungenhaft glatten Gesichtern bei Sonnenschein am Strand.
Viel verdankt Marano den schnörkellosen Schwarzweiß-Arbeiten von Herb Ritts und Richard Avedon. Die männliche Ästhetik der Calvin-Klein-Unterhosenwerbung brachte das frühere Modell zur Fotografie. Diese Vergangenheit sieht man den Bildern an, die sich nicht zwischen Akt- und Modefotografie entscheiden können.
Auf ein paar Bildern traut sich Marano ein wenig mehr und bricht die schöne, glatte Oberfläche auf, um einer etwas fragileren, persönlicheren Schönheit Platz zu machen. Bleibt zu wünschen, dass seine künftigen Arbeiten dort anknüpfen – schöne Männerfotos gibt es ja nicht so viele, Unterhosen-Werbung dagegen genug.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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