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Jasmin Leheta, Aveleen Avide: Seidene Küsse

Die „jungen, modernen, attraktiven Frauen“ lassen die beiden Münchner Autorinnen in ihren Geschichten auftreten – Frauen, die (so der Klappentext) „wissen, was sie wollen“. Tatsächlich geraten die Hauptfiguren ständig in Situationen, in denen sie alkoholisiert ihre sexuelle Selbstbestimmung verlieren – und genießen, was mit ihnen passiert. Echte Kommunikation mit den männlichen Eroberern findet nicht statt, passiv warten die Beuteweibchen ab. Das Einzige, was diese Frauen zustande bringen, ist, Männer durch Tricks vor den Kopf zu stoßen.
Handlung, Figuren und Sprache sind gleichermaßen von Klischees gespickt: von der Frau, die trotz vollem Schrank nie weiß, was sie anziehen soll, über die „den Italienern angeborene Eleganz“ bis hin zu „treulosen Tomaten“. Sätze wie „es sah unheimlich sinnlich aus“ beschreiben erotische Situationen. Die Metaphern wirken gekünstelt, viele Beschreibungen sind eine Schlacht von Adjektiven. Wer sich durch all das nicht stören lässt und das Buch seiner expliziten Szenen wegen liest, wird es mögen. Die gibt es nämlich reichlich.

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