Permalink

off

Guido Eckert: Zickensklaven. Wenn Männer zu sehr lieben

„Zicke“ hat im Zeitalter des Popfeminismus eine recht positive Bedeutung bekommen. Hier geht es aber nicht um selbstbewusste Kämpferinnen, sondern um Frauen mit narzisstischer Störung, die unentwegt nach Liebe und Bewunderung gieren, ohne selbst etwas dafür zurückzugeben. Trotz seines etwas reißerischen Titels versteht sich das Buch nicht als Anklageschrift, sondern als Ratgeber für die Opfer solcher Frauen.
Ganz unparteiisch geht es nicht ab, denn das Buch widmet sich den Beweggründen und Marotten der „Zicken“ viel ausführlicher als den Motiven der Männer, jahrelang freiwillig unter ihnen zu leiden. In der Wiederholung werden die Zicken immer mehr zum menschenfressenden Monster, zum Klischee. Eckert verlässt sich sehr auf seine beachtlichen schreiberischen Qualitäten, statt mit mehr Fallbeispielen und genauerem Hinschauen deren Unterschiede zu nuancieren. Aber es geht hier ja nicht um Objektivität, sondern um erste Hilfe für ratgeberresistente Männer. Und beim Verarbeiten und Verstehen einschlägiger Erlebnisse ist das Buch ebenso hilfreich wie bei der Warnung vor künftigen.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

Kommentare sind geschlossen.