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Fred Goudon: Cinq

»Cinq« ist, man errät es unschwer, das fünfte Fotobuch des nach Los Angeles ausgewanderten Franzosen von der Côte d’Azur. Der Titel meint mehr als nur eine fortlaufende Nummer: Die »Fünf« soll Harmonie und Vollendung repräsentieren, und natürlich die fünf Sinne. Riechen, schmecken, hören und fühlen will Goudon den Betrachter die Männer lassen, die er teils im Studio, teils im Freien fotografiert hat.
Durchtrainierte junge Körper präsentieren sich dem Betrachter. Doch Goudon macht nicht den Fehler, diese schönen Männer in hohlen Bodybuilder-Posen zu zeigen. Sie liegen nachdenklich auf dem Bett oder stehen sinnierend mit ihren Waschbrettbäuchen im Studio. Den Anflug von Melancholie, den die Bilder in Schwarzweiß oder gedeckten Farben einfangen, können auch die kalifornisch leuchtenden Swimmingpools und die blauen Himmel nicht verscheuchen.
In kurzen Texten erzählen die Models von ihren Erfahrungen mit Goudon, der das Talent zu haben scheint, den Menschen Sicherheit und Vertrauen einzuflößen – und sie danken es ihm, indem sie eine sensiblere Seite zeigen als in den üblichen Männerakten.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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