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Fischer, Karge, Reimann: Einmal eins ist eins, steck dein Ding in meins

Eine dreibändige Sammlung erotischer Lyrik in ungewöhnlicher, hochwertiger Aufmachung will der junge Züricher Kunst- und Literaturverlag herausbringen. Der jetzt erschienene erste Band widmet sich der »Volkserotik« – wobei das Wort Erotik nach Subtilität und Raffinesse klingt, von denen die derbe, ungekünstelte Sinnlichkeit dieser Texte frei ist.
Ohne Schuld, Leid oder andere bürgerliche Seelennöte wird hier der Trieb gefeiert, wohlig wie Ferkel im Garten Epikurs genießen die anonymen Verfasser ihre Körperlichkeit. In den Liedern, Sprüchen und Spottversen aus drei Jahrhunderten, welche die Herausgeber aus seltenen Publikationen zusammengetragen haben, geht es gern zotig und nicht besonders politisch korrekt zu.
Für dieses Werk haben Andreas Fischer und Gesine Karge, die Betreiber des Berliner Erotik-Antiquariats Ars Amandi, ihre Schätze mit denen des Sammlers Manfred Reimann zusammengelegt. Schade nur, dass mangels Quellenangaben keine Rückschlüsse auf Zeit, Ort und Sprache der Verse möglich sind. Schöne Illustrationen von unbekannter Hand runden den Band ab.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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