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Wochenschau: Minimalporno und Meerschweinchen

Blendend erholt und knackebraun kehren wir zurück von Küste und Campingplatz. Inzwischen ist hier so viel aufgelaufen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Zum Beispiel gab es da mehrere sehr kreative Auseinandersetzungen mit dem Thema, um das es im Internet vor allem geht. Minimal Porn (vorgestellt vom Sexblog) reduziert die Hauptsache in stehenden und bewegten Bildern aufs Wesentliche. Cracked.com traut sich nicht, Pornos zu zeigen, und bringt dafür eine Audiobeschreibung als Masturbationshilfe. Wem das gefällt, wird auch „Pornos for Nerds“ lustig finden. Und einen wirklich schönen, schrägen 70er-Jahre-Pornoband stellt das Tazblog in einer ganzen Serie vor.

Nicht so entspannt sieht man das Thema beim US-Militär: Mehrere Soldaten wurden nach einem Gastauftritt in Schwulenpornos gefeuert. Offiziell gibt es nämlich keine Homosexuellen bei den Streitkräften, ebensowenig wie zum Beispiel schwule Fußballer.

Man kann es schon pervers finden, dass ein Häftling in einer videoüberwachten Zelle fürs Masturbieren bestraft wird, wie jüngst in Florida geschehen. Ganz so einfach liegt der Fall aber nicht, wie ein reißerisch überschriebener Telepolis-Artikel erklärt.

Eine Provokation leistete sich auch ein Kellner in einem Restaurant. Seine Requisiten waren eine Spandex-Hose, ein Gummipenis von stattlicher Größe und versteckte Kameras. Kindisch, aber man muss einfach gesehen haben, wie die weiblichen Gäste große Augen machen (obwohl ihnen, wie sie nachher erklären, die Größe ja völlig egal sei) und um Worte ringen (ich sage nur: „equipment“).

Ganz wertfrei (wir haben’s nicht gesehen – möchte uns vielleicht mal jemand einladen?) weisen wir auf eine Berliner Show hin, die sich ebenso wie eine gewisse Zeitschrift an anspruchsvoller Erotik versucht. Die SZ war nicht so begeistert; bei der Website scheint „Liberté – révolution d’amour à Berlin“ gespart zu haben, oder ist grade was kaputt?

Und zum Schluss noch: Sootys große Nacht. 24 Mädels, 43 Kinder gezeugt. Wir verneigen uns in Ehrfurcht.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.