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Der erotische Pepys

Pepys, Draufgänger, Weiberheld und notorischer Fremdgänger, beschreibt in seinem Tagebuch anschaulich, dass sich diese Männerspezies im 17. Jahrhundert mit den gleichen Problemen wie heute herumschlagen musste. Zehn Jahre lang führte der 1633 in London geborene Politiker ein geheimes Tagebuch, das es auf 3100 Seiten bringt. Davon suchte der Schriftsteller Helmut Krausser die Textstellen heraus, die sich mit dem Klatsch und Tratsch am Königshof, Pepys‘ Sucht nach Sex und seinen daraus resultierenden Ehestreitigkeiten beschäftigen.
Als das Tagebuch nach 150 Jahren wieder auftauchte, brauchten die Gelehrten sieben Jahre, um Pepys‘ Geheimschrift zu entziffern. Aus Furcht, seine Frau könnte seine zahllosen Ehebrüche entdecken, schrieb er die pikanten Episoden zusätzlich in einem Mix aus verschiedensten Fremdsprachen nieder. Das Erstaunliche an diesem historischen Dokument ist, dass es möglich wird, völlig in den Alltag jener Zeit einzutauchen. Und dabei stellt der Leser fest, dass vieles sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat.

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