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Corinna Rückert: Kammern der Begierde

Leo und Mia lieben sich, aber auf seine sexuellen Avancen lässt sie sich eher widerwillig ein. Mias sinnliche Freundin Helena erteilt deshalb Leo ein bisschen Nachhilfeunterricht. Das scheint zu klappen: Leo nimmt sich zurück und lockt Mia so aus der Reserve – doch sie kommt damit nicht zurecht und bricht die Beziehung ab. Auf einer Party erlebt die aufgewühlte, betrunkene Mia einen Zusammenbruch, bewusstlos durchwandert sie die Kammern der Lust …
Wie die anderen Romane aus Rowohlts Erotikreihe lässt „Kammern der Lust“ wenig zu wünschen übrig, was Häufigkeit und Intensität der Sexszenen angeht. Corinna Rückert hat aber nicht einfach nur eine weitere Masturbationsvorlage geschrieben, sondern verleiht ihren lebensnah gezeichneten Hauptfiguren psychologische Tiefe.
Am Ende steht Mia vor der Wahl, ob sie Zuschauerin ihres erotischen Traumtheaters bleiben will, oder ob sie ihre engen Grenzen überwindet. Diese Entwicklung macht das Buch im besten Sinn didaktisch – oder, wie es die Verlagswerbung ausdrückt, tatsächlich zu einer „Anleitung zur Hemmungslosigkeit“.

Autor: Herbert Braun

Mitherausgeber des Feigenblatt Magazin und sowas wie der Chefredakteur.

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