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Anais Nin: Das Delta der Venus

Die erste moderne Sammlung von Erotika aus weiblicher Sicht, ein Klassiker, ungekürzt vorgetragen von einer bekannten Schauspielerin: Das 11-CD-Hörbuch aus der Klassiker-Reihe des Argon-Verlags in
der dunkelroten Box mit umfangreichem Booklet weckt hohe Erwartungen – und vermag sie zu erfüllen.
Die 15 Kurzgeschichten sind sinnlich, mit Henry Millers Worten „schamlos schön“ und sehr explizit, weil für einen Auftraggeber geschrieben, der ausdrücklich keine Poesie wünschte – erstaunlich, wie viel sich davon trotzdem finden lässt. Weil Nin aus einem großen Fundus an Situationen und Obsessionen schöpft, entsteht – trotz mancher Klischees und ähnlicher Charaktere – kaum einmal der Eindruck von Wiederholung.
Angela Winkler verleiht den Geschichten eine Stimme, die von neugierig erregt bis tief berauscht nichts auslässt. Leicht gibt sich der Zuhörer der Illusion hin, Anaïs Nin selbst würde ihr Werk vortragen und lässt sich bereitwillig entführen in ein Reich von Sehnsüchten, Orgien, Opiumhöhlen und erotischen Träumen. Wer das Delta der Venus in kleinen Dosen konsumiert, wird lange Genuss daran finden.

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